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Neue Zentrale Beim THW Magdeburg bleibt die Küche kalt

Das Technische Hilfswerk Magdeburg wird wohl erst Ende 2019 in den Neubau einziehen. Der Streit um die Küche hat den Umzug verzögert.

Von Ivar Lüthe 23.07.2019, 01:01

Magdeburg l Schmuck und groß steht sie da, die neue Katastrophenschutzzentrale an der Leipziger Chaussee. Alles sieht so aus, als ob sie bereits fertiggestellt und mit den THW-Rettern mit Leben erfüllt ist. Doch der Schein trügt. Die 130 ehrenamtlichen Retter des THW-Ortsverbandes Magdeburg harren noch immer in ihrer alten Liegenschaft in Stadtfeld-West aus.

„Nein, wir sind immer noch nicht umgezogen“, sagt Falk Lepie, der Ortsbeauftragte des THW in Magdeburg. In seiner Stimme schwingt eine gewisse Frustration mit. Denn das Projekt Umzug zieht sich hin. Eigentlich sollte das THW bereits im Herbst 2018 aus dem Domizil an der früheren Enckekaserne aus- und in die neue Einsatzzentrale umziehen. Doch kurz bevor es losging, kam das böse Erwachen: In der neuen Liegenschaft war nur eine kleine Küche eingeplant worden. Eine Küche, in der man Speisen lediglich aufwärmen kann, mehr nicht. Das reicht dem THW-Ortsverband aber nicht. Hier war man davon ausgegangen, dass es eine Küche wird, mit der sich die Einsatzkräfte auch selbst versorgen können. Gewünscht war eine Ausstattung, mit der auch das Kochen möglich ist.

Es begann eine ganze Reihe von Planänderungen und Anträgen für die Mehrausgaben, die dann auch erst noch genehmigt werden mussten. All das nahm viel Zeit in Anspruch. „Die Küche ist mittlerweile genehmigt und auch beschafft. Es müssen aber noch bauliche Veränderungen vorgenommen werden“, sagt Falk Lepie. Voraussichtlich Anfang Dezember soll der Umzug von Stadtfeld-West nach Reform nun stattfinden können. Für Falk Lepie und seine Mitstreiter heißt das also weiter warten. „Ich habe noch die Hoffnung, dass wir vielleicht früher umziehen können“, sagt der Ortsbeauftragte. Denn seinen Mitstreitern möchte er ungern einen Umzug in der Adventszeit zumuten.

„Man darf nicht vergessen, dass wir alle Freiwillige sind, die das in ihrer Freizeit machen“, sagt Falk Lepie. Und der Umzug des THW mit seinen immerhin 130 Mitgliedern wird nicht mal eben so erledigt sein. Viel Technik und Equipment muss in die neue Zentrale gebracht werden, Lager- und Werkstatträume müssen her- und eingerichtet werden und vieles mehr. Und ordentlich vorbereitet sein muss ein Umzug dieser Größenordnung natürlich auch. Und die Ungewissheit, wann genau es denn nun losgehen kann, bereitet dem THW zusätzlichen Mehraufwand. „Uns fehlt die Planungssicherheit. Das macht es schwierig, die Ausbildungs- und Einsatzpläne aufzustellen, wenn man nicht weiß, wann es denn nun losgeht“, erklärt Falk Lepie. Die Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes sei aber nicht beeinträchtigt, versichert der Ortsverbandschef.

Neben all der Ungewissheit kommt auch noch erschwerend hinzu, dass sich der Zustand der Liegenschaft in Stadtfeld-West weiter verschlechtert. Denn in den Altbau werde natürlich jetzt nicht mehr groß investiert, da ja klar ist, dass der Ortsverband auszieht, so Lepie. Der alte Standort war um 1900 entstanden und wurde seit 1994 vom THW genutzt.

Mit der neuen Einsatzzentrale, in die auch die THW-Regionalstelle mit einziehen wird, soll das THW aus einem dichtbewohnten Stadtteil herausgeholt werden, um das Ausrücken im Einsatzfall zu erleichtern sowie mehr Platz für Mitarbeiter und Technik zu schaffen. Das Vorhaben zieht sich allerdings schon seit einigen Jahren hin. 2014 erfolgte die baufachliche Genehmigung für die Leipziger Chaussee. Mehr als 2,5 Millionen Euro wurden von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in den Neubau investiert.