Kandidaten im Vergleich OB-Stichwahl in Magdeburg: Was Simone Borris und Jens Rösler voneinander unterscheidet
Wahlkrimi in Magdeburg: Wer wird am 8. Mai 2022 neuer Oberbürgermeister? Wir haben die beiden Kandidaten befragt, was sie anders machen als ihr Mitbewerber.

Magdeburg - Simone Borris (parteilos) oder Jens Rösler (SPD)? Am Sonntag entscheidet sich, wer Oberbürgermeister von Magdeburg wird. Doch was unterscheidet die beiden voneinander? Die Volksstimme hat sie konkret dazu befragt.
Simone Borris sagt: "Ich kann auf über 30 Jahre Verwaltungs- und Führungserfahrung in verschiedenen Bereichen bauen, bin für 800 Mitarbeitende verantwortlich. Als OB-Vertretung kann ich schnell in die laufenden Prozesse einsteigen, kenne Menschen und Strukturen. Krisenmanagement in den letzten 8 Jahren belegen Belastbarkeit, Entscheidungskompetenz. Bei Schwerpunkten habe ich bewusst auf soziale Themen verzichtet – für die stehe ich als Sozialbeigeordnete."
Und weiter: "Mit der Parteiunabhängigkeit sehe ich meine Rolle als Verwaltungschefin in der Moderation zwischen Stadtrat, Verwaltung und den Menschen in der Stadt. Für diese gilt es, die Beschlüsse des Rates mit Leben und umsetzbaren Maßnahmen zu erfüllen wie Konzepte für Klima, Verkehr, Intel u. a. Ehemals Fußballerin, im Präsidium des 1. FCM und im Vorstand des Magdeburger Rennvereins."
Jens Rösler sagt: "Gleich ist bei uns beiden die Dauer, in der wir in der Verwaltung arbeiten. Sie war allerdings in den letzten Jahren nur auf ein Dezernat beschränkt. Ich habe als Fraktionsvorsitzender und langjähriges Mitglied im Finanzausschuss die ganze Bandbreite der Themen in der Stadt auf dem Tisch."
Und weiter: "Was uns unterscheidet, sieht man schon am Wahlkampf. Mir sind besonders bezahlbare Mieten, Ordnung und Sauberkeit, mehr Stadtgrün, Bürokratieabbau und das kostenlose Schülerticket wichtig. Mir geht es eben um konkrete Inhalte. Das habe ich in vielen Jahren im Stadtrat gezeigt und daran können mich die Bürgerinnen und Bürger messen, wenn ich Oberbürgermeister bin. Sie bleibt in sehr vielen Dingen vage. Um es kurz zu sagen: Bei mir weiß man, woran man ist, bei ihr kauft man ein bisschen die Katze im Sack."
Simone Borris hatte im ersten Wahlgang am 24. April 2022 die meisten Stimmen für sich gewinnen können, aber nicht die absolute Mehrheit. Sie vereinte 43,3 Prozent auf sich. Jens Rösler kam mit 26,3 Prozent auf Platz zwei.
Die Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Noch bis Freitag, 18 Uhr, kann im Katzensprung 2 die Briefwahl beantragt werden.
Die Wahlergebnisse können am Wahlabend auch online bei der Landeshauptstadt eingesehen werden. Am ersten Wahltag war die Seite mehrfach für ein paar Minuten wegen technischer Probleme nicht erreichbar.