"Fight for Charity"-Gala Ordensschwester steigt in den Ring
Für einen Moment huschte am Sonnabend leises Raunen durch die Getec-Arena. In den Ring, in dem zuvor bei der "Fight for Charity"-Gala mächtig die Fäuste flogen, traten plötzlich die Ordensschwester Erika Tietze und der Professor Dr. Uwe Mittler. Nein, sie waren nicht gekommen, um sich die Box-Handschuhe anzuziehen und das Recht des Stärkeren zu erkämpfen. In den Ring stiegen sie, um das Ergebnis der "Fight for Charity"-Gala in Empfang zu nehmen. Und das waren weder Siegertrophäe noch Championsgürtel, sondern symbolische Schecks über 10.000 Euro, die ihnen Wolfgang Krietsch und Ingo Westphal überreichten.
Das Geld, das aus dem Erlös der "Fight for Charity"-Gala stammt und für das auch Krietsch und Westphal die Fäuste kreuzten, wurde zu gleichen Teilen der Stadtmission und der Stiftung Elternhaus gewidmet. Zudem wurden 2000 Euro der Flutopferhilfe gespendet. Hierfür hatten sich etliche Kämpfer unter dem Jubel von rund 2000 Fans blaue Flecken und blutige Nasen geholt.
Schwester Erika konnte es kaum fassen, dass die Boxer und K1-Kämpfer sich tatsächlich freiwillig Schmerzen zufügten. Es waren die ersten Kämpfe, die sie hautnah, in der ersten Reihe sitzend, miterlebte. "Ich habe bei jedem Schlag gelitten", erzählte sie. Und auch Uwe Mittler empfand Schmerzen beim Anblick der Kämpfe. "Ich habe das Gefühl, dass mein Körper allein vom Hinschauen voller blauer Flecke ist", sagte er.
Und obwohl die zwei bei jedem Schlag zusammenzuckten, schauten sie sich die Kämpfe doch bis zum Schluss an. Schließlich endete die "Fight for Charity"-Gala mit einem Europameisterschaftskampf zwischen Ezid Ali Hassan (Rathenow) und Masres Krystof (Prag), den Deutschland übrigens gewann.
Auch wenn Schwester Erika und Uwe Mittler der Sportart wenig Gefallen abringen konnten, hatten sie doch ihren Spaß. Vor allem hat ihnen der Auftritt des begnadeten Cellisten Sonny Thet, der u.a. vor dem Meisterschaftskampf die Nationalhymne spielte, ein Lächeln auf die Lippen gezaubert; ebenso wie die Musik der Werner Bettge-Band und des swingenden Flötisten, Trompeters und Sängers Steve Horn, der im VIP-Bereich unterhielt. Zu den exklusiven Gästen der Lounge gehörten jedoch nicht, wie angekündigt, Stefan Kretzschmar und Alfred Gislason. Eigentlich sollten sie die Initiatoren Krietsch und Westpahl in den Ringecken unterstützen, stattdessen coachte Profi-Trainer Dirk Dzemski die Hobby-Boxer.
Weitere Fotos des Charity-Boxabends sind im Internet einzusehen: www.sportfotos-md.de