Rund 45 öffentliche Brauchtumsfeuer bei der Stadt angemeldet / Ordnungsdienst im Einsatz Ostern: Marsch, Musik und Feuer Elbestädter vertreiben den Winter
Gestern loderten die ersten Osterfeuer in Neu Olvenstedt und in Nordwest. Heute geht es munter weiter. Allein rund 45 Osterfeuer sind offiziell bei der Stadt angemeldet. Begleitend dazu gibt es bis Montag zahlreiche Veranstaltungen: vom Eiersuchen an der Elbe bis zum Ostermarsch.
Magdeburg l Egal, wie das Motto heißt, ob "Winter adé" am Samstag im Elbauenpark oder "Wir haben den Frühling fest im Griff" gestern im Kinder- und Jugendhaus "Weizengrund" - die Magdeburger sind auch in diesem Jahr in Osterfestlaune. Rund 45 Veranstaltungen, bei denen die Elbestädter mit einem zünftigen Brauchtumsfeuer den Winter vertreiben wollen, sind bis gestern dem Ordnungsamt gemeldet worden. "Für uns sind am Gründonnerstag und Sonnabend die Großkampftage", sagt Stadtordnungsdienstchef Gerd vom Baur. Er wird mit rund 20 Mitarbeitern seines Teams und des Umweltamtes darüber wachen, dass die Osterfeuer in erträglichem Rahmen lodern.
Verbrannt werden darf nämlich nur trockenes, unbehandeltes Holz, auf keinen Fall Gartenabfälle oder gar Sperrmüll. Das gilt für kleine private Lagerfeuer ebenso wie für die größeren öffentlichen Osterfeuer. Aus den vergangenen Jahren weiß der Ordnungshüter aber, dass die Traditionsfeuer zu Ostern gern auch missbraucht werden, um brennbaren Abfall loszuwerden. "Wir hatten schon Fälle, dass Sperrholz und Matratzen als Osterfeuer getarnt abgefackelt wurden", berichtet vom Baur. Auch im letzten Jahr wurden daher mehrfach Verwarn- und Bußgelder verhängt. "Das geht bei 35 Euro los", sagt vom Baur. Bei erheblicher Rauchentwicklung können sie auch deutlich höher ausfallen. Werden zudem andere Abfälle wie Sperrmüll illegal verbrannt, können Bußgelder in Höhe von 1000 Euro und mehr verhängt bzw. Strafverfahren eingeleitet werden.
Muss die Feuerwehr Löscharbeiten durchführen, kommen noch erhebliche Einsatzkosten hinzu, mahnt Gerd vom Baur.
Die Kontrollen beginnen am heutigen Donnerstag. "Wir haben auch schon ein paar Firmen auf dem Zettel, bei denen wir einen Verdacht haben und die wir gezielt kontrollieren werden", kündigt der Stadtordnungsdienstchef an.
Ziel ist es, Feuer, die besonders die Gesundheit und Umwelt belasten, zu unterbinden. "Das wird ohnehin schwierig, weil durch den Regen sicher viel Holz nass geworden ist. Dennoch sollten die Bürger darauf achten, nur möglichst trockenes Holz zu verbrennen", so der Appell. Denn es werden ordentlich viele Feuer lodern über das Osterwochenende. Mehr als 40 Brauchtumsfeuer sind offiziell bei der Stadt angemeldet. Sie werden organisiert von den Freiwilligen Feuerwehren, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Stadtteilzentren, Vereinen oder Gastronomen (siehe Infokasten unten). Dazu dürften sich noch Dutzende private Osterfeuer gesellen. Magdeburger, die sich massiv durch Rauchentwicklung gestört fühlen oder Verstöße melden wollen, können sich an den Stadtordnungsdienst wenden. Die Hotline 0800/5407000 ist heute von 6 bis 20 Uhr besetzt, am Sonnabend von 9 bis 17.30 Uhr. "In Notfällen kann auch die Polizei informiert werden", so vom Baur.
Begleitend zu den Osterfeuern gibt es noch andere Veranstaltungen. So plant die Bürgerinitiative Offene Heide am Sonnabend einen Ostermarsch durch die City. Nach der Begrüßung um 11 Uhr am Domplatz und einer Andacht am Barlachdenkmal mit Domprediger Giselher Quast beginnt der Ostermarsch, der über das Synagogendenkmal, den Lukashügel, die Johanniskirche und das Rathaus zum Ulrichplatz führt, wo um 13.30 Uhr eine Kundgebung geplant ist.
