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Pandemie Magdeburger Klinik testet 1900 Mitarbeiter

Im Städtischen Klinikum Magdeburg müssen alle Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet werden. Es gab eine Anordnung des Gesundheitsamtes.

Von Martin Weigle 29.07.2020, 19:51

Magdeburg l Im Städtischen klinikum Magdeburg werden alle rund 1900 Mitarbeiter auf das Coronavirus gestestet. Das wurde vom Magdeburger Gesundheitsamt angeordnet, wie Knut Förster, der Geschäftsführer des Krankenhauses, am Mittwoch der Volksstimme sagt. Grund für die Testung der gesamten Belegschaft war ein positiver Corona-Test innerhalb des Personals.

Dieser sei den zuständigen Mitarbeitern im Sozialministerium, das für Gesundheitsfragen zuständig ist, aufgefallen. Daraufhin wurde das Magdeburger Gesundheitsamt kontaktiert und aufgefordert, anzuordnen, dass alle Mitarbeiter des Krankenhauses getestet werden müssen. Diese "Zwangstests" werden durch eine Novelle im Bundes-Infektionsschutzgesetz rechtlich legitimiert, erklärt Förster. Am 22. Juli wurde der Klinik die Anordnung des Gesundheitsamtes zugestellt, dass bis zum 31. Juli 2020 alle Mitarbeiter zu testen sind.

Seit dem 20. Juli 2020 wurden insgesamt 12 Mitarbeiter des Klinikums postiv auf das Coronavirus getestet. Trotzdem sei der Krankenhausbetrieb nicht gefährdet. "Die Situation ist gegenwärtig beherrschbar", so Förster. Die betroffenen Mitarbeiter waren alle auf verschiedenen Klinikstationen eingesetzt und konnten durch umschreiben der Dienstpläne ersetzt werden. Die Infizierten befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Am Mittwoch teilte die Magdeburger Stadtverwaltung mit, dass alle für Magdeburg gemeldeten Neuinfektionen aus dem Klinikum stammen.

Besondere Schutzmaßnahmen wurden im Städtischen Klinikum in der Psychiatrie und in der Tagesklinik vorgenommen. "In der Psychiatrie können keine Masken getragen werden", so Klinikchef Förster. Deshalb werden Patienten und Personal dort besonders überwacht und getestet. Ebenso verhält es sich mit Patienten der Tagesklinik. Diese war kurzzeitig sogar geschlossen. Jetzt gibt es ein Wegesystem, mit dem Kontakte zu stationären Einrichtungen vermieden werden.

 

Für das Klinikum gilt noch immer ein Besuchsverbot. Dieses wird nur bei Härtefällen, zum Beispiel für Angehörige im Sterben liegender Patienten, ausgesetzt. Für solche Besucher wurde ein Notzugang eingerichtet.