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Pappeln Magdeburger Allee wird ab Montag gefällt

Am 20. Januar 2020 beginnt in der Magdeburger Beimssiedlung die Fällung der Pappeln. Die Kita erhält einen neuen Zugang.

Von Stefan Harter 15.01.2020, 18:01

Magdeburg l Bei den „Beimskindern“ in Magdeburg ist schon alles startklar. Denn die Johanniter-Kita in der Beimssiedlung ist ab 20. Januar 2020 mittendrin statt nur dabei, wenn die Fällarbeiten in der „Pappelallee“ beginnen. „Alles ist organisiert und abgesprochen“, sagt Kita-Leiterin Carola Hoppe“. Der Eingang zur Einrichtung ist eigentlich nur über den Geh- und Radweg zu erreichen, der quer durch die Siedlung führt – und in den kommenden Monaten zur Baustelle wird. Während der Fällung sowie der anschließenden Baumaßnahmen der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) bleibt die „Pappelallee“ voll gesperrt.

Für die Kinder und ihre Eltern musste deshalb eine Alternative gefunden werden. „Wir haben auf der anderen Seite an der Krippe einen neuen Zugang eingerichtet und dazu vier Lampen aufgestellt, damit die Eltern auch morgens um 6 Uhr den Weg finden“, sagt Carola Hoppe. Auch die Anlieferung ist gesichert. In den Gruppen wurde bereits vor Weihnachten über die anstehenden Arbeiten informiert.

Am 15. Januar haben die SWM dann auch offiziell über den Beginn der Fällarbeiten informiert. Diese sollen bis zum 31. Januar 2020 andauern. 161 Pappeln werden entlang der Allee gefällt und direkt abtransportiert. Auftraggeber dieser Maßnahme ist die Landeshauptstadt Magdeburg. Ursprünglich waren 183 Bäume zur Fällung vorgesehen, einige mussten in der Zwischenzeit aber schon aus anderen Gründen (Sturmschäden zum Beispiel) entfernt werden.

Die SWM nutzen den Zeitraum zwischen Fällung und geplanter Neupflanzung, um die Tiefbauarbeiten für ihre neue Fernwärmetrasse in diesem Bereich durchzuführen. Diese Verlegearbeiten dauern voraussichtlich bis in die Sommermonate an – vorausgesetzt es warten keine Überraschungen im Untergrund. So gibt es beispielsweise im Bereich der Kreuzung Westring / Große Diesdorfer Straße derzeit eine unfreiwillige Pause bei den Arbeiten für die Fernwärmetrasse, weil ein großer Felsen den Weg versperrt.

Bis zum Ende der SWM-Maßnahme bleibt der Weg gesperrt. Auch der Zugang zum Bolzplatz sowie zum Spielplatz an der „Pappelallee“ ist somit nicht möglich, wie die SWM weiter informieren. Die Gemeinwesenarbeitsgruppe sowie die Wobau als größter Vermieter in der Beimssiedlung wurden über den Beginn der Maßnahme informiert. Die Anwohner erreichen ihre Wohnungen über die Parallelstraßen. Außerdem gab es im Vorfeld mehrere Bürgerversammlungen zum Thema.

Die Fällung der über 160 Pappeln ist seit gut zwei Jahren bekannt. Im Rahmen der Vorplanung der 10,5 Kilometer langen Fernwärmetrasse, die von der Steinkuhle bis in die Beimssiedlung führen soll, hatte sie ein Gutachter untersucht. Von einem „äußerst schlechten Zustand des größten Teils der Bäume“ war die Rede. Die Tiefbauarbeiten für die Fernwärmetrasse würden die meisten nicht überstehen. Um den Alleecharakter zu erhalten, hatte das Umweltamt die Fällung aller Bäume genehmigt. Anschließend werden 186 Pyramidenpappeln neu gepflanzt. Die Kosten dafür übernehmen die SWM.

Außerdem hat das Versorgungsunternehmen mit der Stadt vereinbart, dass im Anschluss der Verlegung der Gehweg so befestigt wird, dass die seit langem kritisierten Pfützenteppiche nach Starkregen verschwinden – ebenfalls auf eigene Rechnung.

Die komplette Fernwärmetrasse soll bis Herbst 2021 realisiert sein. Über 3800 Wohnungen sowie Gewerbe- und Schulkomplexe wechseln dann von Erdgas und Heizöl auf die im Müllheizkraftwerk Rothensee erzeugte Fernwärme.

Für die Kita fallen die Arbeiten mit dem Jubiläumsjahr zusammen. Die „Beimskinder“ wollen im Juni ihr 50-jähriges Bestehen mit einer Festwoche feiern, kündigt die Leiterin an – auch mit Baustelle und ohne Pappeln.