1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburger Stadtwache hat jetzt ein Zuhause

Pilotprojekt Magdeburger Stadtwache hat jetzt ein Zuhause

Die Magdeburger Stadtwache hat in der Halberstädter Straße Quartier bezogen. An zwei Tagen in der Woche gibt es Sprechstunden.

Von Ivar Lüthe 25.07.2020, 01:01

Magdeburg l Nach dem Start des Pilotprojektes Stadtwache von Ordnungsamt und Polizeirevier im Frühjahr dieses Jahres ist ein weiterer Schritt gegangen worden. Am gestrigen Freitag, 24. Juli 2020, haben Revierleiter Marco Weigelt und der zuständige Beigeordnete Holger Platz an der Halberstädter Straße 39a das gemeinsame Stadtwachen-Büro eröffnet.

Ab Mittwoch, 29. Juli 2020, ist das Büro im Erdgeschoss des Polizeireviers Anlaufstelle für alle sicherheits- und ordnungsrelevanten Anliegen der Magdeburger und Gäste. Jeweils mittwochs und donnerstags sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Regionalbereichsbeamte der Polizei dort von 15 bis 18 Uhr erreichbar. Vom verlorenen Personalausweis, über Anzeigenannahme bis hin zur Ausgabe von Formularen oder Anträgen wie Lohnsteuer, Magdeburg-Pass oder GEZ-Befreiung können hier die Magdeburger ihre Anliegen vortragen.

Das gemeinsame Büro an der Halberstädter Straße ist allerdings ein vorläufiges Quartier. Denn die Stadtwache soll perspektivisch im Nordflügel des Neuen Rathauses untergebracht sein. Dafür müssen allerdings noch der entsprechende Stadtratsbeschluss gefasst und die Gelder für die Herrichtung der Räume bereitgestellt werden. Das wird eher mittel- als kurzfristig realisierbar sein, meinte Holger Platz.

Zusätzlich zum gemeinsamen Büro, dessen Eröffnung wegen der Corona-Krise mehrmals verschoben werden musste, wird jetzt auch die telefonische Erreichbarkeit der Ordnungsamts-Hotline 0391/540 54 00 erweitert. Von Montag bis Freitag zwischen 6 und 22 Uhr (bisher 20 Uhr) sowie zusätzlich sonnabends von 10 bis 18 Uhr ist die Hotline besetzt.

Auch außerhalb der Hotline-Zeiten werden die Streifen der Stadtwache – uniformierte Polizisten und Beschäftigte des Ordnungsamtes – im Stadtgebiet unterwegs sein. Die Streifen werden freitags und sonnabends bis 2 Uhr gelaufen. Darüber hinaus sollen die bereits jetzt tagsüber durchgeführten Innenstadtstreifen in Bezug auf Fläche, Personal und Einsatzorte weiter intensiviert werden, hieß es.

Denn die Stadtwache, die aufgrund diverser Vorkommnisse am Hasselbachplatz ins Leben gerufen wurde, ist nicht nur für die Innenstadt, sondern für das gesamte Stadtgebiet zuständig und soll auch entsprechend Präsenz zeigen. Insgesamt 35 Mitarbeiter sind im Ordnungsamt für die Stadtwache zuständig, das Amt hatte für das Projekt 24 zusätzliche Stellen bekommen. Hinzu kommen die Polizisten, die mit dem Ordnungsamt Streife laufen. Hauptfundus sind dafür die 22 Regionalbereichsbeamten (RBB) des Polizeireviers, aber auch Kollegen aus dem Streifendienst können im Bedarfsfall hinzugezogen werden.

Das sorgte in der Vergangenheit für die Befürchtung, dass die bisher geleistete Arbeit der RBB in den Stadtteilen leiden könnte. So unter anderem in Rothensee. Die Bedenken kennt auch Wolfgang Ortlepp, der Sprecher der IG Rothenseer Bürger. Er sagt: „Wir haben sehr gute Kontakte zu den RBB, die bisherige Praxis läuft gut. Das wünschen wir uns auch weiterhin." Revierleiter Weigelt verspricht, dass die RBB im gesamten Stadtgebiet Ansprechpartner sein werden – als Teil der Stadtwache und als zuständige RBB. „Es geht nicht nur um die Innenstadt. Wir haben alle Stadtgebiete im Fokus“, so Weigelt.

Mehr räumliche Nähe des Stadtwachen-Büros zum Hasselbachplatz hätte sich hingegen Arno Frommhagen gewünscht. Als Sprecher der IG Innenstadt sagte er: „Der Kontakt zu Ordnungsamt und Polizei ist gut, von der Stadtwache erwarten wir weiter einen guten Draht und auch eine gewisse Durchschlagskraft."

Seit März dieses Jahres haben Ordnungsamt und Polizei ihre Zusammenarbeit verstärkt. Gemeinsame Streifen gab es auch schon in den Vorjahren. Seit der Kooperationsvereinbarung zur Stadtwache sei dies aber intensiviert worden. Das würden die gemeinsam geleisteten Arbeitsstunden belegen: „Im Jahr 2017 wurden 180 Arbeitsstunden für gemeinsame Streifen aufgewendet. In diesem Jahr – bis Juni – sind es bereits fast 1000 Arbeitsstunden“, so Platz.