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Polizeiruf Magdeburger bei Filmdreh dabei

Zu Tausenden sind Pferde- und Filmfans auf die Magdeburger Galopprennbahn geströmt. Hier wurden Szenen für den Polizeiruf 110 gedreht.

Von Ivar Lüthe 09.09.2019, 01:01

Herrenkrug l Schon am frühen Morgen standen am Sonnabend, 7. September 2019, die ersten Gäste zahlreich vor dem Einlass zur Galopprennbahn und warteten darauf, dass es los geht. Sie waren einem Aufruf des Polizeiruf-Produktionsteams gefolgt und wollten mit dabei sein, wenn Schauspielerin Claudia Michelsen als Hauptkommissarin Doreen Brasch auf der Rennbahn ihre Ermittlungen aufnimmt.

Für die Folge "Totes Rennen" wurden die Hauptszenen rund um ein Pferderennen im Herrenkrug gedreht. Das Filmteam nutzte die Organisation des Magdeburger Renn-Vereins für das am Nachmittag angesetzte Rennen, um vorher schon ein „Filmrennen“ in den Kasten zu bekommen. Dafür brauchten die Filmleute aber auch eine Kulisse mit vielen Zuschauern und baten die Magdeburger um Hilfe. Und die kamen zahlreich.

Produktionsleiter Rico Krahnert war angesichts der vielen Gäste überwältig. Mit Blick auf die vollbesetzte Tribüne breitete er die Arme aus und sagte strahlend nur: „Magdeburg eben!“ Seit 2015 war er mehrfach in der Landeshauptstadt zum Polizeruf-Dreh und hat bisher schon viel Unterstützung durch die Magdeburger erfahren. Doch dieses Mal ist alles noch mehr, noch größer.

Auch Jens Hitzeroth, Marketingverantwortlicher und Technischer Leiter des Magdeburger Renn-Vereins, freute sich über die breite Unterstützung. „Es ist wirklich toll, wie sehr die Magdeburger und Gäste aus dem Umland dabei helfen, die Stadt zu repräsentieren und Werbung für sie zu machen“, sagte er.

Unter den zahlreichen Gästen waren auch Peter und Gabriele Pflanz. Die beiden Schönebecker sind eingefleischte Polizeiruf-Fans und freuten sich, einmal ganz nah bei den Dreharbeiten dabei sein zu können. „Wir sehen gern den Polizeiruf – auch die alten Folgen mit Peter Sodann oder Jaecki Schwarz sehen wir uns immer wieder an“, sagten sie. Filmerfahrung haben beide auch schon. Gabriele Pflanz beispielsweise war zu DDR-Zeiten schon einmal Komparsin für Dreharbeiten in Buckau für „Krupp und Krause“ in den 1960er Jahren, wie sie erzählte. Auch ihr Mann wirkte schon einmal bei Dreharbeiten im Hintergrund mit. Nun waren beide hautnah dabei, als Claudia Michelsen als Huptkommissarin heranrauschte – gleich fünf, sechs Mal, bis die Szene ordentlich im Kasten war. „Schade, ich hätte sie gern auf dem Motorrad gesehen“, meinte Peter Pflanz. Und als die Hauptdarstellerin an ihm vorbei ging, nutzte er die Chance, um nachzufragen: „Heute mal nicht mit dem Motorrad?“ Die Schauspielerin lächelte ihn an und erwiderte: „Ist eingemottet...“

Ganz nah an die Schauspielerin heran sind auch Leni Schmiedl und ihr Papa Dierk aus Magdeburg gekommen. Die beiden hatten aus der Zeitung von den Dreharbeiten erfahren und wollten sich das Ganze von Nahem ansehen – und wurde prompt Komparsen. „Das ist ganz schön aufregend“, meinte die Neunjährige. Da wird sie viel zu erzählen haben, wenn sie am heutigen Montag wieder in die Schule kommt.

Wie aufwändig die Dreharbeiten sind, merkten nicht nur Leni und ihr Papa, sondern auch die Zuschauer. Für ein paar Szenen auf der Tribüne gab es auch für sie immer wieder Anweisungen, was jetzt zu machen sei. „Schauen Sie bitte zur Rennbahn. Unterhalten Sie sich. Halten Sie Ausschau nach freien Plätzen.“ und viele andere Anweisungen waren zu befolgen, bis nach mehreren Wiederholungen auch diese Szenen im Kasten waren. Zwischen den Dreharbeiten nahm sich Schauspielerin Claudia Michelsen immer wieder die Zeit, um mit den Magdeburgern ins Gespräch zu kommen und Wünsche nach gemeinsamen Fotos nachzukommen. Genauso wie Filmbösewicht Martin Semmelrogge.

Für das Filmrennen, das gegen Mittag gestartet wurde, stieg übrigens Lokalmatador Marc Timpelan in den Sattel – als Stuntdouble für die Reitszenen. Noch bis zum 26. September wird in Magdeburg für die Polizeiruf-Folge gedreht. In „Totes Rennen“ müssen Hauptkommissarin Doreen Brasch und Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler) den Fall eines jungen Mannes aufklären, der nahe der Galopprennbahn Herrenkrug tot am Elbufer aufgefunden wurde. Es stellt sich heraus, dass der Tote nicht nur spielsüchtig und hoch verschuldet war, sondern auch, dass er als Informant für das LKA in Sachen Wettbetrug gearbeitet hat. Brasch steigt in die Welt der Spielwetten ein und droht schon bald, selbst Opfer der Wettmafia zu werden. Die Polizeiruf-Folge wird 2020 ausgestrahlt.