Die Stadt muss jährlich rund 30000 Euro für Reinigung und Instandhaltung ausgeben Problem Schul-WC: Bis an der Wand keine Kachel mehr sauber bleibt
Rund 30000 Euro muss die Stadt jährlich für die Reinigung und Instandsetzung von Schul-Sanitärräumen ausgeben. Vor allem Graffiti-Schmierereien sind dabei ein großes Problem - worüber sich Magdeburgs OB ganz besonders ärgert.
Magdeburg l Öffentliche Toiletten, besonders in Schulen, waren schon immer beliebte Orte, um Parolen, weise Worte oder dumme Sprüche zu verbreiten. Was aber an einigen Schulen der Stadt auf den überhaupt nicht mehr "stillen Örtchen" passiert, geht weit darüber hinaus.
Zum Beispiel in der BbS "Hermann Beims". In dem dortigen Herren-WC gibt es wohl keine Wandfliese mehr, die nicht mit Farbe beschmiert ist. Sogar die Decke wurde nicht verschont.
Als OB Lutz Trümper davon erfährt und Fotos sieht, ist er mehr als verärgert: "Was denken sich eigentlich einige Schüler, wie sie mit Schulen umgehen können", fragt sich Trümper. Diese öffentlichen Gebäude wurden mit viel Geld aus Steuermitteln saniert.
Für Heinz Ulrich, Chef des "Kommunalen Gebäude-Managements" (KGM), ist die Beimsschule zwar ein "sehr bedeutender", allerdings kein Einzelfall. Es passiere an vielen Schulen. Wände würden mit Sprayfarbe großflächig beschmiert, Türen und Seitenwände mutwillig beschädigt, Toilettenbecken absichtlich mit WC-Papier verstopft. "Wir wissen im Grunde gar nicht mehr, wie wir damit umgehen sollen", sagt Heinz Ulrich. Kaum seien die Farbschmierereien in den Schul-WCs beseitigt, würden die Ersten schon wieder zu Edding-Stift oder Spraydose greifen und mit Farb-Vandalismus beginnen.
Dabei ist die Beseitigung der Farbe alles andere als billig. In der Beims-Schule koste eine Komplett-Reinigung beispielsweise zwischen 2000 und 2500 Euro. "Und dort müssen wir die Schäden zwei bis drei Mal im Jahr beseitigen lassen", so Heinz Ulrich.
Insgesamt schlagen pro Jahr hochgerechnet rund 30000 Euro für solche Reinigungsarbeiten zu Buche, denn es müsse meistens eine Spezialfirma dafür beauftragt werden. Klar sei dabei: Dem städtischen Eigenbetrieb KGM stehe pro Jahr ein festgelegtes Haushalts-Budget zur Verfügung, mit dem gearbeitet werden müsse. "Das Geld, das für die WC-Reinigungsarbeiten ausgegeben werden muss, könnte natürlich an anderer Stelle sinnvoller verwendet werden", sagt Heinz Ulrich.
Und wie könnte das Problem "Farbschmierereien und Vandalismus" auf Schultoiletten gelöst werden? Wahrscheinlich nur durch den Appell an die Schüler, es sein zu lassen. "Video-Überwachungen sind aus gutem Grund dort natürlich nicht möglich und die Räume ständig überwachen zu lassen, geht auch nicht", so der KGM-Chef. Mit der zusätzlichen Geldausgabe sind aber weder er noch OB Trümper einverstanden.