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Puppentheater Magdeburger Sockenpuppen erobern Youtube

Zum 60-jährigen Bestehen des Puppentheaters Magdeburg ist eine Youtube-Serie mit Sockenpuppen kreiert worden.

Von Christina Bendigs 19.03.2019, 17:00

Magdeburg l „Der NV Bühne gibt uns Essen“, rufen die Sockenpuppen zum Ende der jüngsten Folge der Sockenpuppen-Serie „Sock it“. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Magdeburger Puppentheaters 2019 gibt das Haus auf diese Weise Einblick in den Tagesablauf – und das auf teils humorvolle, teils dramatische, aber immer unterhaltsame Art und Weise.

Unter der Regie von Roscha A. Säidow, Artist in Residence am Puppentheater Magdeburg, ist diese Youtube-Serie mit den insgesamt zehn Folgen entstanden. Fünf sind bereits veröffentlicht worden, weitere fünf werden noch folgen – und zwar immer am letzten Mittwoch eines Monats. Die nächste Folge wird also am 27.  März 2019 veröffentlicht. Die Folgen können über Youtube, aber auch über die Internetseite des Puppentheaters abgerufen werden.

Kurzfilme habe Roscha A. Säidow schon früher gemacht, aber eine ganze Serie noch nicht, erzählt sie im Volksstimme-Gespräch. „Ich sehe ein totales Potenzial darin“, sagt sie. Denn im Gegensatz zur Bühne mit ihrem begrenzten Raum, können sich die Darsteller und ihre Puppen mit der Videokamera und den Sockenpuppen im ganzen Haus frei bewegen.

Außerdem treffen damit Realität und Puppen aufeinander, was den besonderen Charme dieser Serie ausmacht. Die Puppen wühlen sich durch Aktenordner, stehen vor dem Speiseplan der Kantine, lassen sich in der Werkstatt zusammenflicken oder schauen dem Tontechniker über die Schulter. Für Roscha A. Säidow und auch für die Magdeburger Puppenspieler, die die Sockenpuppen zum Leben erweckten, war das ein Riesenspaß.

Drehbücher mit genauen Textvorgaben gab es für die einzelnen Folgen nicht. „Es wurde grob abgesprochen, was passieren soll, und dann wurde viel improvisiert“, erzählt Säidow. Auf diese Weise seien auch sehr viele spontane Dinge entstanden.

Videosequenzen würden auch in den Inszenierungen viel genutzt. Dort seien sie aber ein stilistisches Mittel. Der größte Unterschied vom Film gegenüber der Theaterbühne: „Der Film bleibt, das Theater geht vorüber“, sagt die Künstlerin. Es habe auf jeden Fall Spaß gemacht. Und wenn es sich anbietet, könne sie sich vorstellen, wieder einmal eine Youtube-Serie zu drehen.

Aktuell haben sich die Puppenspieler vor allem mit ihrer Inszenierung von „Die wahre Geschichte von King Kong“ befasst. Premiere war am Wochenende im Schauspielhaus Magdeburg. „Darauf haben wir uns sehr gefreut“, sagt Roscha A. Säidow, die hofft, dass die nächsten Vorstellungen noch viel Publikum erreichen werden.