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Brückenbau Pylon für neue Brücke über Alte Elbe in Magdeburg soll 2021 fertig werden

Am Ufer der Alten Elbe in Magdeburg wächst dieser Tage der mächtige Pylon für das neue Brückenbauwerk in die Höhe. Alle zwei Wochen werden es etwa fünf Meter mehr.

Von Konstantin Kraft 08.07.2021, 00:45
Mehr als 60 Meter wird der Stützpfeiler für die Pylonbrücke über die Alte Elbe einmal in die Höhe ragen.
Mehr als 60 Meter wird der Stützpfeiler für die Pylonbrücke über die Alte Elbe einmal in die Höhe ragen. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - 62 Meter wird der Pylon am Ufer der Alten Elbe einmal in die Höhe ragen. Seit einigen Wochen wächst der Stützpfeiler für die Hängebrücke im Rahmen des Ersatzneubaus des Strombrückenzugs. An vier Punkten gleichzeitig. Jeweils einen „Schuss“ (oder Takt) nach dem anderen. Konkret: In zwei Wochen etwa fünf Meter mehr.

Aktuell befinden sich die Betonarbeiten im vierten Schuss, berichtet Karsten Eins, Projektleiter für den Ersatzneubau des Strombrückenzuges. Im Vorfeld der Sitzung der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit (GWA) Ostelbien führte er am Dienstagnachmittag Interessierte über die Mega-Baustelle an der Elbe.

Brückenteile lagern auf Parkplatz

Insgesamt zehn Schüsse/Takte wären nötig, ehe der Pylon seine avisierte Höhe erreicht hat. Die vier Pylonbeine werden dafür paarweise versetzt per Kletterschalung betoniert, bevor sie am Pylonkopf über eine Ankerbox wieder zusammengefügt werden. Ende des Jahres soll der Pylon stehen, kündigt der Projektleiter an. Um den engen Taktplan bei den Betonarbeiten einhalten zu können, wird seit Ende Juni auch sonntags auf der Baustelle gearbeitet.

Hinter dem Pylon, der nun merklich Meter um Meter in die Höhe wächst, schließen Rückverankerungsfeld und westliches Widerlager der neuen Pylonbrücke an. Letzteres ist bereits nahezu fertig. Im Juni waren dort noch einmal rund 1200 Kubikmeter Beton verarbeitet worden. Im Widerlager werden zehn der 14 Stahlseile der Brücke rückverankert. Gleich vor dem Pylon ist zudem schon ein anderes wichtiges Verbindungselement platziert. Der 36,6 Tonnen schwere Träger dient dem späteren Materialwechsel von Stahl auf Beton. Das Rückverankerungsfeld für die Pylonbrücke wird aus Beton gefertigt,  der Elbe-Überbau besteht dagegen aus Stahl. Ein Großteil der dafür benötigten Stahlbauteile harrt schon seit einiger Zeit auf dem Parkplatz Lange Lake im Norden der Stadt aus. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 sollen die Teile vom Lagerplatz zur Brückenbaustelle transportiert, zusammengeschweißt und montiert werden.

Derweil schreiten auch die Arbeiten an der neuen Brücke über die Zollelbe voran. Ende Mai waren bei einem spektakulären Einhub die fünf Hauptstahlträger von einem Schwerlastkran, der 750 Tonnen heben kann, eingehoben worden. Die etwa 50 Meter langen Einzelteile wogen circa 150 Tonnen. Demnächst sollen an dem Rahmenbauwerk zwischen Pylon- und Strombrücke die übrigen Stahlfertigteile eingebaut werden.

Verkehrsfreigabe im August 2023

Um vom einem Baustellenufer der Alten Elbe trockenen Fußes zum anderen zu gelangen, ist am Fuße der Anna-Ebert-Brücke eine Baustraße eingerichtet worden. Am Dienstag war diese teilweise überspült. Gerüstbohlen erlaubten die Passage. Die Überflutung hat Auswirkungen auf die Fundamentarbeiten am Ostufer. Die großen Baumaschinen für die Pfahl- und Betonarbeiten mussten vorerst abrücken. „Wir sind gehandicapt durch den hohen Wasserstand“, sagt Karsten Eins. Bei der anschließenden GWA-Sitzung zeigte er sich auf Nachfrage dennoch überzeugt, dass der aktuelle Zeitplan für den Abschluss der Bauarbeiten eingehalten wird.

Stand jetzt ist eine Verkehrsfreigabe zum 18. August 2023 geplant. In dieses Datum wären bereits die längeren Verzögerungen bei der Vergabe eingeflossen. Auch Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sowie der relativ harte Winter wären in das „Soll 1“ eingerechnet worden. „Wir haben auch noch ein zusätzliches Hochwasser eingerechnet“, sagt Projektleiter Eins. Lieber wäre es allen Beteiligten aber wohl sicherlich doch, wenn die Bauarbeiten trocken bleiben würden.

An der Zollelbe-Brücke sollen nun die übrigen Stahlteile verbaut werden.
An der Zollelbe-Brücke sollen nun die übrigen Stahlteile verbaut werden.
Foto: Konstantin Kraft