Rätsel in Sudenburg: Was brachte die Erde zum Beben?

Sudenburg l Ein Erdbeben in Magdeburg? Ganz deutlich hatten eine Leserin und ihr Mann in der Nacht zu Dienstag in der Cochstedter Straße eine Erderschütterung gespürt.

Nachfrage bei der Volksstimme: Was könnte das gewesen sein? Vielleicht sogar ein Erdbeben?

Die Redaktion hakte nach. "Von einem Erdbeben gehe ich nicht aus", sagte Dr. Bodo-Carlo Ehling vom Landesamt für Geologie und Bergwesen in Halle. "Die Landeshauptstadt liegt in einer Zone, die nicht als erdbebengefährdet gilt. Diese Region liegt nicht im Bereich einer Kontinentalplattengrenze, wo es häufiger zu Beben kommt." Doch ganz ausgeschlossen sind schwache Erdbeben auch in Sachsen-Anhalt nicht. Besonders im Südteil des Landes kam es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zu kleinen Erderschütterungen.

Nach unserer Schilderung fragte Dr. Ehling zur Sicherheit noch einmal beim Seismologischen Institut Flechtingen nach, ob in dieser Nacht etwas festgestellt worden sei. Aber auch dort hieß es: "Keine Auffälligkeiten in und um Magdeburg."

Und doch gebe es noch eine andere Erklärung, wie Ehling anmerkt: "Erschütterungen können auch aus der Kanalisation oder von großen Baustellen herkommen."

Tatsächlich wird zwischen der Brenneckestraße und der Wiener Straße am Magdeburger Ring momentan kräftig gebaut. "Aber mitten in der Nacht finden bei uns keine Bauarbeiten statt", erklärt Thorsten Gebhardt vom Tiefbauamt. "Für mich ist solch eine Erschütterung um diese Uhrzeit physikalisch nicht nachvollziehbar. Ich glaube nicht, dass es an dieser Baustelle gelegen haben kann." Auch die Feuerwehr und die SWM haben in der Nacht zu Dienstag keine besonderen Auffälligkeiten feststellen können. "Störungen in der Kanalisation sind uns ebenfalls nicht bekannt", versichert Claudia Stöhr von den SWM.

Es bleibt also ein Rätsel, was die seltsame Erschütterung auslöste. Beruhigend in jedem Falle die Erkenntnis: Ein Erdbeben war es jedenfalls nicht.