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Thema im Stadtrat Ratsfraktion will größeres Tierheim an einem neuen Standort in Magdeburg bauen

Die Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz hat einen Antrag für ein neues Tierheim in Magdeburg eingereicht.

Aktualisiert: 15.4.2021, 09:34

Magdeburg. Es ist wahrlich kein neues Thema, das die Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz am 15. April im Stadtrat mit ihrem Antrag ansprechen wird. In den vergangenen 20 Jahren wurde bereits immer wieder über die Zukunft des Magdeburger Tierheims am Standort Rothenseer Straße diskutiert. Zu klein für die Zahl der zu versorgenden Tiere, zu laut für die umliegenden Nachbarn waren die Hauptargumente gegen diesen. Zuletzt war die Debatte 2013 geführt worden, mit dem Ergebnis, dass sich der Rat gegen einen Umzug zur Erweiterung entschied.

Nun soll aber ein erneuter Versuch unternommen werden, das Tierheim Magdeburg durch einen Neubau an anderer Stelle zu vergrößern. „Die Kapazität soll 250 Plätze für Hunde und 150 Plätze für Katzen sowie ausreichend Platz für Kleintiere bieten“, heißt es im aktuellen Antrag. Bis Ende des Jahres soll die Verwaltung eine entsprechende Drucksache mit Standortvorschlägen vorlegen.

Lärmschutz als Argument

Auch diesmal führt die Fraktion den Lärmschutz als ein Argument gegen den aktuellen Standort ins Feld. Dieses ist nicht von der Hand zu weisen: Betritt ein Besucher das Gelände, gibt es stets aufgeregtes, lautes Gebell der in Zwingern untergebrachten Hunde. Aktuell passiert das allerdings eher selten, da die Einrichtung bereits seit vergangenem Dezember wegen der Corona-Pandemie für den Besucherverkehr geschlossen ist.

Die Ursache für das Gebell sehen die Antragsteller in der Unterbringung. „Sie bietet den Tieren nicht den nötigen Bewegungsradius, sie müssen sehr viel Zeit in Zwingern oder im Zwingervorbau eingeschlossen bleiben und sind unzufrieden und laut“, schreiben sie.

Insgesamt sei der bauliche Zustand zu bemängeln und der Platz nicht ausreichend, um Tiere aufzunehmen. Aktuell können dort beispielsweise circa 50 Hunde untergebracht werden, die Zahl der Katzen ist ähnlich. „Der Standort ist ungeeignet und langfristig nicht zu halten“, lautet das Fazit der Fraktion.

Vor fast genau 20 Jahren, am 10. Mai 2001, war der Bau eines größeren Tierheims bereits einmal beschlossen worden. Die Stadtverwaltung selbst hatte damals darauf gedrungen. Die Umsetzung scheiterte jedoch daran, dass kein geeigneter Standort gefunden werden konnte. Denn niemand wollte die Tiere als direkte Nachbarn haben. Ein Umstand, der auch heute nicht viel anders sein dürfte.

Stendaler Tierheim könnte als Vorbild dienen

Als Vorbild führt die Fraktion das Tierheim Stendal-Borstel an, nach eigenen Angaben das größte in Sachsen-Anhalt. Dort können 200 Katzen und 100 Hunde untergebracht werden. Dieses wird von einem privaten Trägerverein betrieben und liegt fernab von Wohnbebauung.

Wird er nicht direkt abgelehnt, wird der Antrag zunächst zur Diskussion in die Ratsausschüsse überwiesen.