Grüne kritisieren Exoten-Börse scharf Reptilien-Schau lockt mehr Besucher an
Magdeburg l Die Terraxotica am vergangenen Wochenende ist für die Veranstalter ein voller Erfolg gewesen (Volksstimme berichtete). Mit mehr als 700 Besuchern kamen fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Veranstalter Alfred Paul aus Mettingen der Volksstimme. Er habe bereits mit dem Kultur- und Kongresshaus AMO über einen Termin im kommenden Jahr gesprochen.
Doch nicht alle Magdeburger würden sich darüber freuen. "Wir sehen solche Veranstaltung nach wie vor kritisch", sagt Torsten Heitmann, Vorsitzender des Magdeburger Grünen Kreisverbandes. Anfang 2011 hatte seine Partei noch einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, dass in städtischen Gebäuden keine "Reptilienbörsen" mehr stattfinden sollen. "An unserer Position hat sich nichts geändert", so Heitmann weiter. Der Antrag wurde damals allerdings abgelehnt. Als Grund für den Protest führten die Grünen ins Feld, dass sich Besucher solcher Börsen aufgrund der oftmals spontanen Entscheidung, ein exotisches Tier zu erwerben, in vielen Fällen selbst überfordern, die Lebewesen später nicht artgerecht gehalten werden. "Außerdem sind die Bedingungen, die vor und während dieser Messen vorherrschen, in den wenigsten Fällen zu verantworten", so Heitmann weiter. Derzeit überlegen die Grünen, wieder eine entsprechende Antrags-Initiative zu starten.
Kritik kommt allerdings nicht nur aus Magdeburg. Auch in anderen Städten habe man mit Gegenwind zu kämpfen, sagt Organisator Alfred Paul. Zum Aussteller-Tross der Terraxotica gehört allerdings auch ein Tierarzt. "Auf unserer Börse sind nur Fachleute, die sich in der Haltung solcher Tiere auskennen", erklärt Paul. Für ihn sei die Diskussion künstlich angeheizt. "Sind Wellensittiche nicht auch Exoten? Nur darüber spricht keiner", so Paul weiter.