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Sanierung Magdeburger Schule wird wieder belebt

In die frühere Comeniusschule in Magdeburg-Neustadt soll wieder Leben einziehen. Die Klassenräume werden dazu zu Bürozwecken umgebaut.

Von Stefan Harter 26.01.2021, 00:01

Magdeburg l Dass sich an der Nachtweide zwischen Farbengroßhandel und Entsorgungsbetrieb eine alte Schule befindet, wissen wohl nur noch die ehemaligen Schüler und Lehrer. Vor fast 20 Jahren sind die letzten von ihnen aus dem Backsteinbau ausgezogen, als die Comeniusschule in das Neustädter Feld verlagert wurde. Dann standen die Gebäude zunächst leer, bis die Stadt das gesamte Areal zum Verkauf ausschrieb.

Der Ingenieur Veikko Galazky war vor zehn Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Standort für sein Unternehmen. Er bewarb sich und erhielt den Zuschlag. Im ehemaligen Schulgebäude richtete er eine Fertigung für Zentrifugenrotoren ein, im früheren Sanitärgebäude verkauft er Mähroboter und Motorsägen. In der einstigen Turnhalle wird noch Forst- und Gartentechnik repariert. Mit viel Geld und Einsatz sanierte er das gesamte Denkmalobjekt, so dass diesem seine lange Geschichte nicht mehr anzusehen ist.

Vor gut zwei Jahren wollte Familie Lettow-Lehmann nebenan nur ein paar Farben kaufen. „Wir waren auf der Suche nach einem passenden Objekt für unsere Ballettschule“, berichten Janina und Sebastian. Als sie das Schulgelände entdeckten, gingen sie einfach rüber und standen im Büro von Veikko. Man verstand sich schnell und zusammen entwickelte das Trio ein Konzept für die Nutzung der ehemaligen Klassenräume.

Unternehmen aus Wissenschaft und Forschung sowie dem IT-Bereich beispielsweise wären denkbar, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit befruchten sollen, „wie in einem Bienenstock“, wie es Sebastian Lehmann formuliert. Für die Turnhalle gibt es bereits eine Reihe von Interessenten, denn Veikko Galazky verlagert sein Unternehmen aus Platzgründen nach Rothensee.

In dem Flachbau zur Nachtweide hin möchte sich Janina Lettow-Lehmann, ausgebildete Tänzerin, den Traum von einer eigenen Ballettschule erfüllen. Eventuell schon im kommenden Herbst könnte es dort losgehen.

Die ersten Räume sind bereits an ein Start-up vermietet, das im Bereich des „Internets der Dinge“ eine Plattform für den europäischen Markt entwickelt, wie Sebastian Lehmann erklärt. Der Pausenhof soll zur grünen Oase für die Mieter umgebaut werden, ein Neubau könnte auch entstehen, wenn der Bedarf da ist, so das Investorentrio über seine Ideen für den Campus.