Kampf gegen Asiatischen Laubholzbockkäfer Schädling in Magdeburg: Quarantänezone nun auch auf ganz Biederitz ausgeweitet
Nach einem erneuten Fund eines Asiatischen Laubholzbockkäfers gilt ab sofort eine erweiterte Quarantänezone. Davon betroffen ist nun auch ganz Biederitz.

Magdeburg/Biederitz - vs
Nachdem Mitarbeiter der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) im August 2024 erneut ein Exemplar des für die heimische Natur gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) in einer Lockstofffalle auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Magdeburg gefangen haben, ist ab 2025 die Quarantänezone erweitert worden. Neben Teilen des nördlichen Stadtgebiets und nördlich des Herrenkrugs gehört nun Biederitz vollständig zur Quarantänezone.
Festgeschrieben ist das in der jetzt veröffentlichten neuen Allgemeinverfügung. Der zuständige Dezernatsleiter der LLG, Christian Wolff, erklärt dazu: „Der Käfer war 2024 nördlich des Biederitzer Buschs gefangen worden. Für die Neufestsetzung der Quarantänezone haben wir einen Radius von zwei Kilometer um einen Befall oder Fallenfang herum zu betrachten.“
Innerhalb der Quarantänezone und damit jetzt auch in ganz Biederitz gelten strenge Regeln. So müssen Fällungen und Baumschnittmaßnahmen, an den 15 bevorzugten Pflanzenarten des ALB mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter der LLG mindestens 14 Tage zuvor gemeldet werden. Die Gehölze werden dann im Vorfeld durch auf ALB-Befall kontrolliert. Zu den bevorzugten Pflanzenarten zählen: Ahorn, Esche, Linde, Birke, Hainbuche, Pappel, Blasenbaum, Haselnuss, Platane, Buche, Kastanie, Ulme, Erle, Kuchenbaum und Weide.
Außerdem darf kein Holz der Pflanzenarten aus der Quarantänezone transportiert werden, da hier das Risiko besteht, den Käfer weiter zu verschleppen. Transporte müssen ebenfalls zwei Wochen vorher angemeldet und genehmigt werden.
„Ziel und Aufgabe der LLG ist es, den ALB in Magdeburg und Umgebung vollständig auszurotten, um die heimischen Baumbestände zu schützen“, so Wolff. Auch wenn man aktuell eine geringfügige Vergrößerung der Quarantänezone anordnen musste, soll diese Stück für Stück verkleinert und möglichst bald ganz aufgelöst werden. „Wir sind auf einem guten Weg, denn wir finden bereits seit einigen Jahren nur noch sehr selten lebende Stadien wie Eier, Larven oder Käfer des ALB“, schätzt Christian Wolff ein. Bei der Bekämpfung ist die Landesanstalt auf die Unterstützung der Bürger angewiesen und bittet um Hinweise auf mögliche befallene Bäume. Jede Verdachtsmeldung wird durch die Mitarbeiter der LLG umgehend vor Ort geprüft. Die ALB-Hotline ist unter der Telefonnummer 03471/334 25 3 oder per E-Mail unter alb@llg.mule.sachsen-anhalt.de zu erreichen. Weitere Informationen zum ALB sowie über die aktuelle Quarantänezone gibt es auf der Internetseite der Landesanstalt.
Seit 2014 hält der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) nun schon die Behörden von Stadt und Land auf Trab. Weil er so ein gefräßiger Schädling ist, der ganze Wälder vernichten kann, wird er nach Vorgaben der EU rigoros bekämpft. Tausende Laubbäume wurden bislang im Nordosten Magdeburgs vorsorglich gefällt, um dem Eindringling die Lebensgrundlage zu entziehen und ihm so Einhalt zu gebieten.