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Schnelltestzentrum Corona-Test mit Geduld und Spucke

Die Uniklinik Magdeburg bietet wieder kostenlose Corona-Schnelltests an. Dabei kommt auch ein neuer Speicheltest zum Einsatz.

Von Ivar Lüthe 13.01.2021, 00:01

Magdeburg l Wie schon im Dezember 2020 auf dem Alten Markt hat das Universitätsklinikum erneut ein Schnelltestzentrum eingerichtet. Am Dienstag, 12. Januar 2021, wurde es im Stadtteiltreff Oase im Norden der Stadt eröffnet. Hier können sich Magdeburger, aber auch Interessierte aus dem Umland, kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Ziel der Aktion ist, unerkannte Infizierte herauszufinden, bevor sie andere anstecken können, so der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Hans-Jochen Heinze.

Zum Einsatz kommt wie schon bei der ersten Aktion ein Stäbchen-Schnelltest, mit dem ein Abstrich in der Nase genommen wird. Bei einem positiven Schnelltest erfolgt vor Ort ein klassischer PCR-Test, um das Ergebnis zu bestätigen.

Parallel zum Stäbchentest wird ein Speicheltest durchgeführt. Der Test stammt aus Südkorea und wird vom Serumwerk Bernburg vertrieben. Die auf vier Wochen ausgelegte Testaktion der Uniklinik wird genutzt, die Genauigkeit des Speicheltests wissenschaftlich zu überprüfen. Zunächst sind 1000 Tests vorgesehen. „Der Speicheltest ist in Deutschland zugelassen und verifiziert, aber noch nicht so bekannt. Wir wollen die Testaktion nutzen, eine Bestätigung der Zuverlässigkeit des Tests einzuholen“, sagt Bernhard Zinner, Geschäftsführer des Serumwerks. Der Test habe eine hohe Sicherheit von mehr als 94 Prozent.

Die Anwendung ist simpel: Die Testperson sammelt für einige Sekunden Speichel im Mund und gibt diesen in ein Röhrchen. Dann wird noch eine Lösung dazugegeben, geschüttelt und ein Abstrich auf einen Teststreifen gegeben. Nach etwa zehn Minuten steht das Ergebnis fest. Wichtig dabei ist, dass die Testperson 30 Minuten vor dem Test nichts gegessen und getrunken hat.

Der Test ist Ende 2020 in Zusammenarbeit mit dem Salzlandkreis bereits in Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz gekommen. Erste Rückmeldungen aus Einrichtungen, die das Spuck-Testverfahren schon praktisch kennengelernt haben, hätten eine enorme Erleichterung der Tests ergeben, hieß es vom Salzlandkreis.

Darauf setzt auch Bernhard Zinner. Durch die einfache Anwendung könne der Test beispielsweise in Heimen, Schulen und Kitas eingesetzt werden. Aktuell ist er nur für den Einsatz durch medizinisches Personal vorgesehen. Prof. Heinze vom Uniklinikum geht davon aus, dass nach etwa einer Woche erste Aussagen zur Zuverlässigkeit des Tests gemacht werden könnten.