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Schrotebrücke Grüne Farbe statt Graffiti in Magdeburg

Die frisch sanierte Schrotebrücke in Magdeburg-Stadtfeld hat ein Gitter als Alternative zur Graffiti-anfälligen Plexiglasscheibe bekommen.

Von Stefan Harter 27.02.2020, 00:01

Magdeburg l „Das hat schon Kaninchenstall-Qualität“, findet Jürgen Canehl vom Stadtfelder Bürgerverein deutliche Worte zu den neuen Gitternetzen. Diese wurden jetzt an den Geländern der frisch sanierten Brücke über die Schrote in der Schillerstraße angebracht. Sie sollen vorrangig verhindern, dass kleine Kinder durch das Geländer klettern und von der Brücke in die Schrote stürzen.

Ihr zweiter Nutzen soll darin bestehen, das Beschmieren und Bekleben einzuschränken. Das ist bis heute ein Problem an den anderen Schrotebrücken entlang der Goethestraße. Jeweils kurz nach Beendigung der Sanierungsmaßnahmen in der Immermann-, Friesen- und Gerhart-Hauptmann-Straße waren die dort angebrachten Plexiglasscheiben verunstaltet worden. Kritik gab es damals direkt, die Scheiben blieben dennoch und mit ihnen die Verschmutzungen. Doch bereits bei der Planung für die Brücke in der Schillerstraße wurde die Verwaltung per Ratsantrag der Grünen beauftragt, eine andere Lösung zu finden. Diese sieht also nun ein Stahlgitter vor.

Angesichts des Dilemmas, dass sowohl den Forderungen des Denkmalamts als auch der Bauaufsicht genüge getan werden sollte, hat Jürgen Canehl nun einen dringenden Wunsch: „Sie sollten wenigstens noch dunkelgrün angestrichen werden.“ Da das rührige Bürgervereinsmitglied auch Stadtrat der Grünen ist, nutzte er sogleich seine Kontakte zur Verwaltung, um die Möglichkeiten abzuklopfen. Seinen Angaben nach habe eine Malerfirma bereits erklärt, dass das machbar sein. Jetzt müsse die Stadt noch mitspielen.

Der Sinn oder Unsinn der Sicherung wird ohnehin auch in der Verwaltung hinterfragt. Auf der Bürgerversammlung in Stadtfeld im vergangenen Jahr hatte Magdeburgs Baubeigeordneter Dieter Scheidemann auf eine Bürgerfrage dazu erklärt: „Wir haben da auch keinen Spaß dran. Mit gesundem Menschenverstand hat das wenig zu tun.“