Für den guten Zweck Sneaker-Unikat als Spende für Kinderhospiz in Magdeburg verlost
Mit einem besonderen Sneaker-Projekt hat ein Magdeburger 3400 Euro an Spendengeldern für das Kinderhospiz in Cracau eingesammelt.

Magdeburg - Diesen Turnschuh gibt es so nur ein einziges Mal auf der Welt. In der Bearbeitung durch Stefan Heim ist aus einem weißen Ledersneaker der Marke Adidas ein echtes Unikat geworden. Heim, eigentlich ein bekannter Fassadenkünstler und Wandmaler, hat den Turnschuh mit farbenfrohen Koi-Karpfen verziert. Jeder Pinselstrich von Hand gezeichnet. Der neue Name für das Einzelstück: „Adidas ZX 1000 Custom KOI“.
Knapp 700 Lose werden verkauft
„Es ist ein Kunstwerk“, sagt Tobias Wiemann. Er ist der Organisator einer Verlosung rund um den Schuh, bei der Spenden für das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg gesammelt wurden. Ein Los kostete fünf Euro. Knapp 700 davon sind letztlich verkauft worden. Am Montag konnte Wiemann nun gemeinsam mit anderen Mitwirkenden des besonderen Sneaker-Projektes den Spendenscheck in Höhe von 3400 Euro an das Hospiz übergeben. Gleichzeitig durfte sich der Losgewinner Martin Jahns über ein Paar neue Schuhe freuen. Er war dafür extra aus Berlin angefahren.
Anziehen wird er den Sneaker im Alltag aber nicht. „Der kommt in die Vitrine“, sagt Jahns. Da macht es auch nichts, dass die 44 ohnehin die falsche Größe für ihn ist. „Selbst wenn er passen würde, würde ich ihn nicht anziehen.“ Bei sich zu Hause hat der Sneaker-Fan bereits um die 70 Paar Turnschuhe stehen.
Ganz so viele besitzt Tobias Wiemann noch nicht. Rund 50 Paar will er bis dato gesammelt haben. Der gelernte Maler und Lackierer ist in Magdeburg aufgewachsen und lebt seit 2018 wieder hier. Das Sneaker-Projekt hat er nicht alleine gestemmt. Unterstützung bekam er etwa von Filmemacher und Fotograf Max Kreiß aus Magdeburg, der die Fotos vom Sneaker-Unikat machte und diese in den sozialen Netzwerken teilte. Michael Dennerlein gestaltete die „Lacetags“, das sind die Verzierungen unterhalb der Schnürsenkel.
Kinderhospiz zum Teil über Spenden finanziert
Der Magdeburger Rechtsanwalt Norbert Köke hatte ein Bankkonto für die Losgelder bereitgestellt und führte als Justiziar die Auslosung durch. Für zwei Wochen im Juni konnte ein Los erworben werden. Am Monatsende fand die finale Ziehung per Livestream statt. Tobias Wiemann hatte dafür noch eigens eine Lostrommel aufgetrieben. Jedes Los musste im Vorfeld der Ziehung einzeln eingedreht werden. Die Schuhe selbst hat der Schrittmacher-Shop aus Dresden zugesteuert. Gut drei Monate hat das gemeinnützige Projekt in Anspruch genommen, berichtet Wiemann. Dass die Resonanz derart positiv ausfällt, damit hatte der 36-Jährige nicht gerechnet.
„Wir freuen uns sehr, weil wir von Hause aus auf Spenden angewiesen sind“, sagt Hanna Klingenberg, zuständig für das Fundraising bei den Pfeifferschen Stiftungen. Das Kinderhospiz werde zum Teil über Spenden finanziert. Auch dank der „sehr beachtlichen Spendensumme“ aus dem Sneaker-Projekt könnten vielfältige Angebote für die Kinder selbst unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie weiter durchgeführt werden.