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Leser helfen Ein Seniorentreffpunkt in Magdeburg wird zum Anker in Krisenzeiten

Von kreativ bis sportlich: das Alten- und Service-Zentrum Herz-ASZ im Kannenstieg in Magdeburg ist wichtiger Treffpunkt vor allem für Ältere. Im Rahmen der Volksstimme-Aktion "Leser helfen" werden Spenden für das Haus gesammelt.

Von Anny Schmidt Aktualisiert: 06.12.2022, 11:47
Gemeinsam kreativ sein – das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die das Alten- und Service-Zentrum Herz-ASZ im Kannenstieg in Magdeburg anbietet. 
Gemeinsam kreativ sein – das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die das Alten- und Service-Zentrum Herz-ASZ im Kannenstieg in Magdeburg anbietet.  Foto: Anny Schmidt

Magdeburg - Kaffee, Kuchen und Kinderpunsch stehen auf dem Tisch im zweiten Saal des Bürgerhauses. Sekt und Eierlikör direkt daneben. Ein kleines Adventstreffen der Qi-Gong-Sportgruppe, geleitet von Christina Fiedler.

Sie arbeitet als Ehrenamtliche für das Alten- und Service-Zentrum Herz-ASZ im Kannenstieg in Magdeburg. Normalerweise bewegt sich die Gruppe langsam und meditativ, um Körper und Geist zu entspannen und Achtsamkeit zu schaffen. Heute lassen die Teilnehmer das letzte Jahr Revue passieren und finden Zeit für Gespräche. „Ohne uns hätte sich diese Gruppe wahrscheinlich nie gefunden“, berichtet Annette Münzel, Sozialpädagogin vom Herz-ASZ.

Seniorenzentrum in Magdeburg: viel Hilfe im Ehrenamt

Und für genau diese Kontakte, den Austausch und das Rauskommen aus den eigenen vier Wänden steht das Herz-ASZ. Neben Sportkursen wie Qi-Gong oder Hula Hoop gibt es aber noch weitaus mehr Angebote für die Senioren. Von einem großen Grünkohl-Kochen über eine Bustour zum Erfurter Weihnachtsmarkt bis hin zu einem kreativen Raum mit Töpferkursen oder Seifenherstellung ist alles mit dabei. Die Senioren zahlen einen geringen Betrag für ihre Teilnahme an den 35 unterschiedlichen Kursen. Gefördert wird das Herz-ASZ vom Sozialamt Magdeburg, Träger der Einrichtung ist der Paritätische Sachsen-Anhalt.

Neben den Sozialpädagoginnen Annette Münzel und Steffi Albers gibt es noch zwei weitere Mitarbeiter, daneben helfen etwa 25 bis 30 Ehrenamtliche. „Wir fördern das Ehrenamt“, erklärt Steffi Albers. „Und wir freuen uns über Leute, die herkommen und das Leben bereichern.“ Wie viele Senioren ins Herz-ASZ kommen, könne sie aber nicht genau sagen. In der Woche seien es mehrere Hundert. Sie besuchen die Einrichtung aber nicht nur wegen der Kurse. Annette Münzel und Steffi Albers bieten auch Beratung an und leiten die Senioren an die richtigen Ämter weiter. Ob Probleme mit moderner digitaler Technik oder Sorgen im Alltag, die zwei Sozialpädagoginnen und ihr Team kümmern sich um alles.

Während Corona-Pandemie Kontakt per WhatsApp und Telefon gehalten

Hauptsächlich kommen Menschen ab Mitte Fünfzig zu ihnen. Viele Besucher sind Rentner, erzählt Anette Münzel. Während der Corona-Zeiten haben sich einige zurückgezogen, auch wenn alle Mitarbeiter versuchten, durch Telefonate oder WhatsApp den Kontakt zu halten.

Nun kommen wieder mehr Senioren zu den verschiedenen Kursen, die sie im Herz-ASZ belegen können. Das liege an der Jahreszeit, sagt Annette Münzel, aber auch an den Krisen, die gerade viele belasten. Es gebe offene Fragen, Unsicherheiten, viele seien sehr besorgt, berichtet Steffi Albers. „Aber wir sind da und gucken, wie wir den Menschen helfen können. Es ist wichtig, dass die Leute von uns wissen.“

Lesen Sie hier, wie Sie mit ihren Spenden helfen können.

Für den Winter wünschen sie sich, ihren Innenhof neu gestalten zu können. Die Spendengelder würden dort unterstützen. Ihre Idee: eine Feuerschale mit einer Art Schwenkgrill, um heiße Getränke oder Suppe zu servieren. Vielleicht auch Bierzeltgarnituren und Kissen und Decken. So können sie Kontakt und Austausch ihrer Senioren auch im Winter garantieren.

Über das Engagement freut sich auch der Qi-Gong-Kurs. „Der Zusammenhalt hier ist sehr schön“, findet Teilnehmerin Beatrix Anderson. „Toll, dass es so etwas gibt.“ Auch Kursleiterin Christina Fiedler ist begeistert: „Die Mittel sind wirklich gut angelegt“, betont sie: in Gesundheit und Wohlbefinden der Besucher.