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Stadtumbau Bau am Blauen Bock in Magdeburg

Bis 2019 soll die neue Zentrale für die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) stehen. Die Arbeiten laufen.

Von Martin Rieß 06.08.2017, 10:52

Magdeburg l In großen Schritten gehen die Arbeiten auf dem Gelände des Blauen Bocks am Breiten Weg voran. Die Seitenwände stehen zum Breiten Weg hin. Unter dem künftigen Gebäude befindet sich in Zukunft eine zweietagige Tiefgarage für die Nutzer des Hauses, unter der Freifläche zum Karstadt-Warenhaus hin wird die Tiefgarage eine Etage umfassen.

Jörg Baum, der seitens der Architekten Junk & Reich das Vorhaben begleitet, berichtet: „Die Bauarbeiter haben in den vergangenen Wochen eine Wand im Kellerbereich von Karstadt gebaut. Davor kommt dann noch eine Wand für den Kellerbereich der SWM-Zentrale unter der Freifläche zwischen den beiden Gebäuden.“ Damit wird es hier eine saubere Trennung zwischen den Häusern geben, die es nach der Neubebauung in den 1960er Jahren nicht mehr gab. Um klare Verhältnisse und Stabilität zu schaffen, wurden in den vergangenen Wochen zudem alte Kellerräume, die als Hohlräume erhalten geblieben sind, mit Beton aufgefüllt.

Im Bereich der Kleinen Münzstraße zum Karstadt-Parkplatz hin wird sich die Zufahrt zur Tiefgarage des Neubaus befinden. In diesem Bereich sind die Arbeiter dieser Tage mit den letzten Abbrucharbeiten beschäftigt.

Anders als der frühere Blaue Bock, der als gerader Riegel im Stadtbild stand, soll der Neubau auf die Umgebung eingehen. „Im Bereich des Durchgangs zwischen Breitem Weg und der Freifläche zwischen Karstadt und dem Neubau wird es einen Knick geben“, berichtet Jörg Baum. Dieser Knick ist beim Blick auf die Baugrube bislang nicht zu erahnen. Der Architekt verspricht aber: „Damit wird es gelingen, den Verlauf der denkmalgeschützten Häuserfronten entlang der Ernst-Reuter-Allee aufzunehmen und zwischen ihnen zu vermitteln.“ Geprägt wird das Gebäude einerseits von einem Turm am Breiten Weg auf der einen Seite und von dem in der Geschosshöhe gegliederten Gebäudeflügel in Richtung Kleine Münzstraße auf der anderen Seite.

„Dieser zeitliche Ablauf entspricht auch unserem Plan“, sagt Anja Keßler-Wölfer, Chefin der Kommunikationsabteilung der SWM. Auch Sturm und Regen in den vergangenen Wochen habe daran nichts geändert. „Wir mussten nur öfter mit Reinigungsfahrzeugen die Straßen säubern, wenn Fahrzeuge von der Baustelle Schlamm auf die Straße gebracht haben“, berichtet Jörg Baum. Ein Gutes vermag er im Regen sogar erkennen: Der Staub hält sich in Grenzen.

Überhaupt sind sich die Bauherren bewusst, dass die Baustelle eine Belastung für die Nachbarschaft bedeutet. Lärm, Dreck und Verkehrsbehinderungen sind die Schlagworte – und das über viele Monate bis zum Jahr 2019. Anja Keßler-Wölfer sagt: „Wir suchen deshalb immer wieder mit den Nachbarn das Gespräch und versuchen, Probleme gemeinsam zu entschärfen, wenn das möglich ist.“

Bis Anfang September sind auf der Baustelle auch die Archäologen unterwegs, die für das Land Sachsen-Anhalt Fundstücke und Fundorte dokumentieren und die Objekte zur weiteren Untersuchung sichern. Ob in Zukunft vielleicht sogar an einer Stelle im Blauen Bock einige der Stücke gezeigt werden, ist bislang nicht diskutiert worden. Immerhin würden die Erinnerungen an die frühere Besiedlung dann im Zusammenhang mit ihrem Fundort gezeigt. Die SWM-Kommunikationschefin sagt: „Auf jeden Fall haben wir aber eine Platte des Blauen Bocks mit den markanten Fliesen gesichert und möchten die auf die eine oder andere Art der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.“

Ob die künftige Zentrale der SWM tatsächlich auch in Zukunft „Blauer Bock“ heißt, steht noch nicht fest. Das soll davon abhängen, ob die Magdeburger diesen Begriff weiternutzen.