Wissenschaft Studieren in Magdeburg: Wenn es mal klemmt, helfen diese Studenten
Studieren in Magdeburg ist attraktiv. Aber was ist, wenn es mal Probleme gibt. An der Uni Magdeburg helfen jetzt Studenten anderen Studenten.

Magdeburg (vs) - Beratung auf Augenhöhe von Studenten für Studenten - das ist das Motto der 2014 gegründeten Initiative „Hängematte – Auffangen und Anstoßen“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Egal ob Probleme im Studium, im Freundeskreis, in der Familie oder in der Beziehung, das Hängematte-Team steht den Studierenden der Uni Magdeburg mit Rat und Tat zur Seite.
Das, was früher als „die beste Zeit des Lebens“ beschrieben wurde, die Studienzeit, ist heute zunehmend zu einer betrübten und sorgenvollen Zeit geworden. Während der Corona-Pandemie können die meisten Veranstaltungen nur online stattfinden und das Campus-Leben ist immer mehr zum Stillstand gekommen. Das Studentenleben hat sich verändert: Online-Vorlesungen und Meetings zu folgen, kaum soziale Kontakte, ständig kurzfristige Veränderungen innerhalb des Studiums. Dabei kommt es immer häufiger vor, dass einem alles zu viel wird und man nicht mehr weiter weiß. Unter anderem für solche Probleme ist die „Hängematte“ da. Sie ist eine Initiative, die von Psychologie-Studierenden der Uni Magdeburg geleitet wird und allen Studenten die Möglichkeit gibt, kostenlos, zeitnah und unbürokratisch an Beratungstermine zu kommen. Dabei versteht sich die „Hängematte“ unter anderem als eine Vorstufe zu einer möglicherweise erforderlichen professionellen Hilfe.
Auffangen und Veränderungen anstoßen
„Wir wollen all jene, die mit Problemen oder in einer schwierigen Lebenslage zu uns kommen, auffangen, sie dort abholen, wo sie derzeit stehen und gemeinsam Veränderung anstoßen. Uns geht es nicht darum, ein fachliches Expertenangebot zu machen, sondern wir möchten den Studierenden die Möglichkeit geben, sich mit anderen Studierenden über Dinge auszutauschen, die sie bewegen“, beschreibt Alexander Masannek, Masterstudent des Studiengangs Psychologie mit Schwerpunkt in Kognitiven Neurowissenschaften, die Initiative „Hängematte“.
Der 23-jährige Berliner ist seit 2020 als Berater im Team tätig. Weil die Berater selbst noch studieren, haben sie einen ganz anderen Bezug zu den Problemen, mit denen sich die Studenten an die „Hängematte“ wenden. Alles, was es braucht, sei vielleicht ein bisschen Überwindung und Selbsteinsicht, erklärt der Student. Die Grundlage des Angebots der „Hängematte“ ist ein Seminar zur Beratungspsychologie von Dr. Jeanne Rademacher vom Institut für Psychologie der Uni Magdeburg, welche gleichzeitig als Supervisorin für das Beratungsteam fungiert.
Hilfe zur Selbsthilfe ist ein Programm
Alexander Masannek berät zum Beispiel nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. „In der ersten Sitzung geht es darum, möglichst ausführlich zu klären, um welches Thema es in der Beratung gehen soll und was der individuelle Anspruch an das Hilfsangebot ist“, erzählt der Psychologiestudent. Danach wird zusammen ein Plan erstellt, um das Beratungsziel zu erreichen. Mit Hilfe verschiedener kleiner Hausaufgaben arbeitet man sich dann von Sitzung zu Sitzung. Diese finden in der Regel im 14-tägigen Rhythmus statt und dauern je circa 60 Minuten.
Kontakt und Angebote
- Wer einen Beratungstermin vereinbaren möchte, schreibt einfach eine E-Mail an haengematte@ovgu.de.
- Um im Beratungsteam schnell jemanden finden zu können, der bestmöglich zum Klienten passt, wird um eine kurze Beschreibung des Anliegens gebeten.
- Die Beratungen finden überwiegend online statt, weil so Beratung ohne Maske möglich ist und Mimik und Gestik besser zu erkennen sind.