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Vertikaler Garten in Magdeburg Südafrika wächst schräg in der Lübecker

In der Magdeburger Neuen Neustadt bepflanzen Schüler gemeinsam mit Botanik-Experte Wolfram Kircher die Wand eines Heizhaues neu.

Von Saskia Lohöfer 06.04.2024, 07:20
Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse des Einstein-Gymnasiums in Magdeburg helfen gemeinsam mit Lehrer Ulf Klose eifrig bei der Nachpflanzaktion mit.
Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse des Einstein-Gymnasiums in Magdeburg helfen gemeinsam mit Lehrer Ulf Klose eifrig bei der Nachpflanzaktion mit. Foto: Fine Siegling

Magdeburg - „Die Pflanzen müssen tiefer eingegraben werden“, appelliert Wolfram Kircher an die Schüler. Er ist Experte für Botanik an der Hochschule Anhalt. Gemeinsam mit einer zehnten Klasse und einem Biologielehrer des Einstein-Gymnasiums werden am Heizhaus in der Lübecker Straße neue Pflanzen an die Gartenwand gebracht. Seit 2021 wachsen und gedeihen auf 57 Quadratmeter verschiedenste Blumenarten fast kopfüber. „Wir versuchen für alle Jahreszeiten was zu finden“, so Kircher. Die Wand solle so grün wie möglich sein, auch im Winter.

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Jugendliche helfen bei Bepflanzungsaktion in Magdeburg

Die Jugendlichen setzen unter Anleitung des Professors die vielen neuen Pflänzchen in die vorgegrabenen Löcher zwischen die Moosschichten ein. Auch Anwohnerin vor Ort Gisela Preime ist begeistert von dem besonderen Garten in der Neuen Neustadt und schwärmt von ihren Lieblingsblumen – die mit den blauen Blüten: „Die machen mich einfach glücklich, toll!“

Wolfram Kircher setzt neue Pflanzen in die Gartenwand.
Wolfram Kircher setzt neue Pflanzen in die Gartenwand.
Foto: Saskia Lohöfer

Das Pilotprojekt „DASmutigeINGE“ von der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG entstand als Idee bei der Überlegung, wie das Heizhaus von außen gestaltet werden soll. „Inge“ steht hier für „innovatives Gebäude“. Mit Graffitikunst von Gordon Motsch und Blumen an der Fassade ist das Häuschen ein Blickfang in der Lübecker Straße. Neben des außergewöhnlichen Aussehens, hat der neue Look des Heizhauses dabei auch eine Funktion: Als Testobjekt liefert der Vertikalgarten Lösungsansätze für den Klimawandel. Bis auf einen größeren Schaden, der durch ein Wespennest im letzten Jahr verursacht wurde, geht es den Pflanzen sehr gut.

Ein Pilotprojekt, was sich lohnt

Für die Nachbepflanzung wurden 1.600 Euro in die Hand genommen und über 40 verschiedene Gewächse bestellt. Neu in die Wand kommen Polsterstauden, Lavendel und Bleiwurz. Auch die Südafrikanische Mittagsblume findet ihren Weg durch die Schüler in den vertikalen Garten. Bewährt haben sich bisher Blaukissen, Glocken- und Schleifenblumen. Ein Mix aus heimischen und exotischen Pflanzen ist hier verwurzelt.

„Günstig ist das Projekt nicht, aber es lohnt sich. Allein der emotionale Fakt für die Anwohner“, erklärt Juliane Splitt von der Wohnungsbaugenossenschaft. Engagiert legt sie mit Kolleginnen selbst mit Hand an, um den Garten in Schuss zu halten.