1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Teile für neue Pylonbrücke über Alte Elbe in Magdeburg lagern auf Parkplatz

Brückenbau Teile für neue Pylonbrücke über Alte Elbe in Magdeburg lagern auf Parkplatz

Tonnenschwere Stahlbauteile warten am Industriehafen in Magdeburg auf ihre Montage für den Ersatzneubau des Strombrückenzugs über die Elbe.

Von Konstantin Kraft 25.05.2021, 04:30
In einer Reihe angeordnet, lagern die massiven Stahlteile auf einem eingezäunten Parkplatz. Anfang 2022 werden sie  gebraucht.
In einer Reihe angeordnet, lagern die massiven Stahlteile auf einem eingezäunten Parkplatz. Anfang 2022 werden sie gebraucht. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Einigen Spaziergängern dürfte es schon aufgefallen sein: Auf dem Parkplatz Lange Lake im Norden von Magdeburg lagern seit einiger Zeit massive Stahlbauteile. In langer Reihe angeordnet, lassen die Teile bereits erahnen, wofür sie später bestimmt sein sollen. Die mächtigen Stahlträger, schwarz umrandet mit weiß lackiertem Inneren, werden einmal dafür sorgen, dass Verkehrsteilnehmer sicher über die Elbe zwischen Altstadt und Werder fahren können.

Die Bauteile liegen für den Ersatzneubau des Strombrückenzuges bereit. Konkret handelt es sich dabei um „Stahlbauteile für den Überbau der neuen Pylonbrücke“, informiert Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Nachfrage. Die Teile würden vor Ort zwischengelagert und erst weiter verarbeitet, wenn der Pylon fertig ist.

Jedes einzelne Stahlteil wiegt rund 50 Tonnen

Das wird noch etwas dauern. Voraussichtlich am Anfang des kommenden Jahres soll es so weit sein. Die Stahlbauteile werden dann mit einem Tiefbaulader zur Brückenbaustelle gebracht. „Die Stahlteile haben ein Gewicht von je rund 50 Tonnen und werden für den Überbau aneinandergeschweißt“, so Reif. Bis zum Abtransport verbleiben die Teile also noch einige Zeit an ihrem jetzigen Standort. Der Rathaussprecher weist darauf hin, dass das Zwischenlager eingezäunt und mit Kameras videoüberwacht wird. Wenn sich Pfützen vor dem Brückenzug in spe bilden, spiegelt sich der Stahl schon jetzt im Wasser.

Unter welch enormen Kraftaufwand bei zugleich höchster Präzision die einzelnen Brückenteile auf der Werderinsel montiert werden müssen, konnte zuletzt im April beobachtet werden. Damals war ein 36,6 Tonnen schweres Verbindungselement, vom Typ her nicht unähnlich mit jenen Stahlträgern, die auf dem eingezäunten Platz im Industriehafen lagern, auf der westlichen Seite der Alten Elbe für die neue Pylonbrücke verbaut worden. Ein Großkran und mehrere Monteure waren für die 30-minütige Operation notwendig. Der Kran musste das Verbindungselement vom Schwerlastwagen heben, um 90 Grad drehen und dann zur Verbindungsstelle schwenken. Hier war Millimeterarbeit gefragt. Alles ging gut: Das verbaute Verbindungselement dient dem Materialwechsel von Stahl auf Beton.

Widerlager für Pylonbrücke sollen 2021 fertig werden

Während das Rückverankerungsfeld für die Pylonbrücke aus Beton gefertigt wird, bestehe die Brücke über der Alten Elbe aus Stahl. Bei dieser Verbundbauweise würden Stahl und Hohlkästen mit Beton ergänzt, heißt es. Seit Baubeginn gab es bereits mehrere Großbetonagen für die neuen Brücken. Insgesamt sind dabei mittlerweile mehr als 7300 Kubikmeter Beton verarbeitet worden.

Derweil schreiten die Bauarbeiten für den Ersatzneubau des Strombrückenzuges sichtbar voran. Im Laufe dieses Jahres sollen alle Widerlager und Pfeiler für die neue Pylonbrücke über die Alte Elbe abgeschlossen werden. Das ist die Voraussetzung für den Einsatz der Stahlteile, die gerade auf dem Parkplatz im Industriehafen bereitliegen. Beim Brückenbau über die Zollelbe sollen die Widerlager und der Stahlüberbau fertig werden.