Nach Hochwasser 2013 Tempo ist beim Hochwasserschutz im Magdeburger Stadtteil Salbke nötig
Wie geht es weiter mit dem Hochwasserschutz in Magdeburg-Salbke. Diese Frage stellen sich nicht nur Bewohner, da die Spundwand an der Sülze nicht errichtet wird.

Magdeburg - Die Absage an den Bau einer Spundwand entlang der Sülze als stationärer Hochwasserschutz vom Salbker Ortskern hat den Landtag erreicht. Abgeordneter Olaf Meister (Die Grünen) reagierte mit Unverständnis darauf, dass das Landesamt für Hochwasserschutz (LHW) wegen einer erheblichen Kostensteigerung vom Bauvorhaben absieht und damit acht Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser, bei dem das Wasser in der Sülze nicht in die Elbe fließen konnte und dadurch der Straßenzug Alt Salbke sowie die Faulmannstraße überflutet wurden, den Stadtteil immer noch nicht vor Hochwasser abgesichert hat. „Auch die Angabe, Maßnahmen zum Schutz eines so dicht bevölkerten Stadtteils wären unwirtschaftlich, ist nicht zu akzeptieren“, so Meister. Er verweist zudem darauf, dass die Stadt im Sommer des Vorjahres im Salbker Ortskern ein Pflegeheim eröffnet hat. Und: „Dass das betroffene Areal unabhängig davon als Verbindungsweg zum Straßenbahndepot im Krisenfall auch wesentlich für die Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Nahverkehrs ist, dürfte klar sein.“
Lehren aus 2013 ziehen
Beim Hochwasser 2013 sei das Straßenbahndepot Westerhüsen durch den „unzureichenden Hochwasserschutz vom Netz der MVB abgeschnitten“ gewesen. „Angesichts der aktuellen Hochwasserdramatik in anderen Teilen Deutschlands und Europas zeigt sich auch, dass schnelles Handeln geboten ist und im Zweifel auch Menschenleben von funktionstüchtigen Hochwasserschutzanlagen abhängen können.“
Olaf Meister hat nun per erneuter Kleiner Anfrage Informationen zum aktuellen Stand der Planung, dem beabsichtigten weiteren Vorgehen, die Frage der Bürgerbeteiligung und die geplanten Zeitabläufe abgefordert. In der Antwort auf die letzte Anfrage zum Thema „Hochwasserschutz“ vom Februar wurde das Projekt in Salbke noch als in Planung befindlich aufgeführt. Die Volksstimme hatte darüber berichtet, dass der favorisierte Spundwandbau wegen einer Kostenexplosion, wie es vom LHW hieß, nicht umgesetzt wird.