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Geschichtsträchtiger Ort lebt neu auf: Kunst, Kultur, Party "Triebwerk" startet durch Neuer Klang in alter Halle

Von Julia Danker 12.10.2011, 04:26

Die Stadt ist um einen Veranstaltungsort reicher. In der Schwiesaustr.4 hat das "Triebwerk Magdeburg" eröffnet. Fabian Nikel (19), Matthias Haewick (21) und Michael Conrad (30) wollen Theater, Ausstellungen, Konzerte und Partys organisieren.

Magdeburg l Muffiger Geruch liegt in der Luft. Möbelstücke stehen wahllos herum. Relikte der Vergangenheit wie Blechschilder, Stromkästen und Schienen an der Decke gibt es viele. Es sieht eher nach einem verlassenen Industriegelände aus als nach einem modernen Veranstaltungsort. Doch das ist so gewollt. Die drei jungen Eigentümer wollten diese Kulisse für ihre neue Location "Triebwerk Magdeburg" .

Fabian Nikel (19), Matthias Haewick (21) und Michael Conrad (30) haben schon Erfahrungen mit Veranstaltungen u. a. im Café Central, im Loop oder im Lebensmittelladen "Kurt Salomon". "Doch irgendwann wurden die Sachen zu groß, die Locations zu klein", so Michael Conrad. So musste eine Alternative her. "Fabian hat diesen Ort gefunden. Wir schauten uns Anfang März das Gebäude an und entschieden uns sofort dafür. Wir wollten etwas anderes, Neues in Magdeburg schaffen. Etwas, wo sich vor allem auch Leute wohl fühlen, die eher eine familiäre Atmosphäre möchten", so Michael weiter.

Sieben Monate Vorbereitung liegen nun hinter den dreien. "Wir haben alles selbst in die Hand genommen. Vom Verputzen der Fenster bis zum Bauen der 3-D-Elemente, alles ist von uns und Helfern gemacht worden. Wir sind stolz, dass wir das auch ohne Investoren und Sponsoring geschafft haben", so Michael.

Eröffnung wurde inzwischen gefeiert. "Wir hätten gern früher angefangen, doch die gesamten Bewilligungen brauchten Zeit. Wir haben die Zusage, dass wir im Jahr zehn Sonderveranstaltungen durchführen können und das möchten wir auch ausschöpfen", so der Journalistik/Medienmanagement-Student Michael. Schon jetzt wird das "Triebwerk" als Geheimtipp in Magdeburg gehandelt. Mit entspannter Atmosphäre, Licht- und Lasereffekten sowie Live-DJs werben die Veranstalter. Auf eine gewisse Individualität legen die drei sehr viel Wert und möchten ihrem Konzept treu bleiben. "So wollen wir z. B. die Einrichtung dem Gebäude anpassen, nach und nach, und so einen Übergang zur Geschichte schaffen. Dafür haben wir schon Möbelstücke aus DDR-Zeiten besorgen können. Jedoch suchen wir immer noch Dinge aus der Geschichte, die wir hier mit einbringen können. Falls also noch jemand alte Stücke besitzt, würden wir diese gern entgegennehmen", so der 30-Jährige.

Interessant ist auch die Wahl des Namens. Michael erzählt: "Unser Veranstaltungsort liegt auf dem Gelände des ehemaligen Junkers Werkes. Hier wurde u. a. das erste Triebwerk der Welt konstruiert, das dann in Dessau gefertigt wurde. So kamen wir auf ,Triebwerk Magdeburg\'. Wir wollen mit dem Junkerswerk Magdeburg e.V. zusammenarbeiten und einige Projekte machen, z. B. eine Ausstellung, damit auch junge Leute wissen, was die Magdeburger Geschichte hergibt."