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Baustelle Tunnel am Magdeburger Hauptbahnhof hat seinen Tiefstpunkt erreicht

Ein Jahr des Betons hatte Christian Fuß, Projektleiter der Stadt für den Tunnel, angekündigt. Jetzt wurde der Grund auch am tiefsten Punkt des Bauwerks betoniert, das ab Ende 2022 für den Verkehr freigegeben werden soll.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 28.4.2021, 05:37
Eine Wand im Inneren des Tunnels neben dem Magdeburger Hauptbahnhof wird auf die Betonage vorbereitet.
Eine Wand im Inneren des Tunnels neben dem Magdeburger Hauptbahnhof wird auf die Betonage vorbereitet. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. Zuletzt war der Tunnel am Magdeburger Hauptbahnhof im Bauausschuss kein großes Thema mehr: Die Arbeiten laufen. Und dabei wurde in den vergangenen Tagen erneut so etwas wie ein Meilenstein gesetzt. Denn im Block 23 wurde die Tunnelsohle fertiggestellt.

Block 23 – das ist jener Abschnitt, der den tiefsten Punkt des Bauwerks markiert und an dem die beiden unabhängig voneinander gebauten Tunnelhälften aufeinandertreffen. Da die Straßenbahnschienen direkt auf der Tunneldecke montiert sind, ist diese Stelle auch oberhalb am Kölner Platz als tiefster Punkt im Gelände zu erkennen. Von hier aus steigt auch in der Ebene für Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahnen in beiden Richtungen die Strecke wieder an.

Mit der Tunnelsohle ist damit auch an dieser tiefsten Stelle aus Stahlbeton die Grundlage für die eigentliche Fahrbahn geschaffen worden.

Hier ist der Stöpsel für den Tunnel

Falls in den Tunnel einmal Wasser eindringen sollte, ist an dieser Stelle auch die Anlage zur Entwässerung zu finden. Eine Art Badewannenabfluss auf hohem technischen Niveau. Denn bei dem Tunnel handelt es sich um eine Art Wanne, die dem Grundwasser von draußen standhalten muss.

Auf der westlichen Seite des Tunnels zum Damaschkeplatz hin wird weiterhin an den Tunnelwänden gearbeitet. Dabei wurde im sogenannten Pilgerschritt von der Tunnelmitte aus kommend bis zum Tunnelausgang jeder zweite Abschnitt der Wand betoniert. Jetzt sind die noch nicht fertiggestellten Blöcke an der Reihe. Das Verfahren wird unter anderem dazu eingesetzt, damit die beim Betonieren entstehende Wärme besser abgeleitet werden kann.

Beton an der Einfahrt

Betoniert wurde inzwischen auch an der künftigen Tunnelausfahrt am Damaschkeplatz. Damit sind alle Außenwände der Westhälfte des Tunnels hergestellt, vermeldet die Stadtverwaltung. Auf der gegenüberliegenden Seite – der künftigen Tunneleinfahrt am Damaschkeplatz – erfolgten noch Erdarbeiten. Diese bereiteten den Bau der Sohle und der noch fehlenden Stützwände vor.

Ebenfalls um die Sohle geht es derzeit in erster Linie auf der Innenstadtseite des Tunnels. Dafür wurden in der Röhre in Richtung Stadtzentrum zunächst die Fugenbandsysteme eingebaut. Diese grenzen die einzelnen Betonblöcke voneinander ab und dichten die Spalten gegen eindringendes Grundwasser ab. Als Reserve gehören zu den Systemen auch Leitungen, durch die Material in die Dichtung eingepresst werden kann, falls doch Wasser eindringt. Am Ausgangsbereich wird bereits die Bewehrung montiert, um hier betonieren zu können.

Übergang ab Ende Mai

In der anderen Tunnelröhre werden auf der Innenstadtseite derzeit die Bohrpfähle mit einem Hochdruckstrahler von überschüssigem Boden befreit. Zudem muss an einigen Stellen noch die sogenannte Sauberkeitsschicht eingebracht werden - eine Schicht aus Beton, auf der die tragenden Teile erst gebaut werden.

Noch ein wenig gedulden müssen sich Fußgänger, die vom City Carré aus keine großen Umwege in die Brandenburger Straße in Kauf nehmen möchten: Voraussichtlich Ende Mai wird die provisorische Fußgängerquerung zur Brandenburger Straße freigegeben. Zunächst müssen jedoch die Arbeiten am Gleisdreieck Willy-Brandt-Platz fertiggestellt werden, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Bis vor kurzem sah es an der Schnittstelle der beiden Tunnelhälften noch so aus.
Bis vor kurzem sah es an der Schnittstelle der beiden Tunnelhälften noch so aus.
Foto: Martin Rieß

Weitere Beiträge über den Tunnel in Magdeburg gibt es unter www.volksstimme.de/thema/city-tunnel-magdeburg.