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Unfall Gaffer filmt Verletzten im Bahnhof Magdeburg

Mit seinem Handy hat ein Mann im Hauptbahnhof Magdeburg einen Reisenden gefilmt, der zwischen Zug und Bahnsteig gerutscht war.

Von Anja Guse 25.05.2020, 15:40

Magdeburg l Eine lange Liste von Straftaten hat sich ein Männer-Duo am 24. Mai 2020 auf dem Hauptbahnhof Magdeburg geleistet. Unter anderem filmte einer von ihnen einen verletzten Mann und biss einem angehenden Bundespolizisten in den Arm. Den Männern drohen nun mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Beleidigungen, Körperverletzungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Behinderung von hilfeleistenden Personen sowie der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen, teilte die Bundespolizei mit.

Was war geschehen? Am Sonntag rutschte ein 20-jähriger Mann aus Berlin in den Mittagsstunden auf dem Bahnsteig 8 beim Einsteigen in den Zug zwischen die Bahnsteigkante und den Zug. Bundespolizisten leisteten Erste Hilfe.

Plötzlich kam ein 44-jähriger Mann aus Oschersleben dazu und filmte das Geschehen mit seinem Handy. Sein 30-jähriger Begleiter versuchte zudem, sich zwischen die Rettungskräfte zu drängen. Dabei beleidigte er diese. Bundespolizisten nahmen den Mann mit zur Dienststelle. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Doch damit nicht genug. Während die Bundespolizisten die Personalien des 30-Jährigen aufnahmen, klingelte sein Kumpel bei der Dienststelle. Er forderte sein Geld und seine Fahrkarte, welche sich im Besitz des 30-Jährigen befanden. Die Bundespolizisten erkannten den Mann wieder, der das Geschehen zuvor gefilmt hatte. Sie wollten sein Handy beschlagnahmen.

Dabei leistete der Mann erheblichen Widerstand, indem er nach den Einsatzkräften schlug und trat. Dabei wurde ein Auszubildender an der Stirn verletzt. Zudem biss der Mann ihm in den rechten Unterarm. Der Tatverdächtige wurde gefesselt und nun ebenfalls in die Dienststelle gebracht. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,22 Promille, der Drogentest fiel negativ aus. Der Anwärter musste seinen Dienst abbrechen und sich einem Arzt vorstellen.

Die Bundespolizisten löschten den Film auf dem Handy, sagte eine Sprecherin gegenüber der Volksstimme.