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Voodoo-Zauberer entführt Syrischer Familienclan aus Magdeburg wegen Geiselnahme vor Gericht

Weil ein afrikanischer Voodoo-Zauberer eine syrische Familie um 15.000 Euro betrogen hatte, wurde er kurzerhand spektakulär entführt. Nun steht die Familie vor Gericht. Ein fataler Fehler überführte sie dabei.

Von Arne Birger Jeske 05.02.2024, 14:20
Im Landgericht Leipzig fand am 1. Februar der erste Gerichtstermin gegen Jamal. M. und seinen Clan statt.
Im Landgericht Leipzig fand am 1. Februar der erste Gerichtstermin gegen Jamal. M. und seinen Clan statt. Symbolbild: IMAGO / STAR-MEDIA

Leipzig/Magdeburg/DUR. - Am Donnerstag, dem 1. Februar, hat in Leipzig der Prozess gegen den 48-jährigen Jamal M. und seine Familie begonnen. Ihm und seinen Helfern wird Geiselnahme und erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Jamal M. hatte am 10. Januar die Entführung des afrikanischen Voodoo-Meisters Lionel H. veranlasst. Seine beiden 20-jährigen Söhne Muhammad und Fadi sowie die Helfer Ahmed O. (26) und Ammar A. (34) sind mit angeklagt.

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Fataler Grund für die Entführung

Da die syrische Familie ihr Geld vervielfältigen wollte, wandte sie sich an den afrikanischen Voodoo-Master Lionel H. aus Leipzig. Dieser versprach dem Familienoberhaupt, das Geld mit Zaubertricks zu vermehren. Doch hierfür brauche er natürlich echtes Geld.

Nachdem er 15.000 Euro von den Syrern bekommen hatte, tauchte er ab. Allerdings wurde er von der Familie gefunden, entführt und konnte von einem Spezialkommando der Polizei befreit werden. Die 15.000 Euro sind seitdem dennoch spurlos verschwunden.

Keine Aussagen der mutmaßlichen Entführer

Vor Gericht erschienen die fünf Angeklagten mit jeweils einem Dolmetscher. Dazu gesellten sich zehn Rechtsanwälte, eine große Familie und viele Freunde, teils mit Kleinkindern. Dies berichtet Tag24.

Wie die Verteidiger vor Gericht erklärten, wollten sich die Angeklagten nur schweigend verteidigen lassen. Somit kann das Gericht erst am Donnerstag, dem 8. Februar, auf Zeugenaussagen hoffen.

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Fataler Fehler überführt die Geiselnehmer

Wie die Leipziger Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt gaben, fand die Entführung auch aus gekränkter Ehre statt. Der syrische Clan hatte die ganze Tat dabei in allen Details mit einem Smartphone dokumentiert.

Den Spezialisten der Polizei gelang es, das Gerät der Geiselnehmer freizuschalten. Sie konnten so an die brisanten Daten zu der Entführung gelangen und diese auslesen. Somit ist die Beweislage für die Richter wohl ziemlich eindeutig.