Toiletten-Skandal WC thront auf Skulptur für Atombomben-Opfer
Pietätlos: Mitten auf der Plastik "Endzeit" in Magdeburg steht eine mobile Toilette. Wie es dazu kam:
Magdeburg l Entsetzt zeigt sich Werner Schmitz über "diese unglaubliche Missachtung von Kunst". Direkt auf der Plastik "Endzeit", geschaffen von Helmut Lander, steht eine mobile Toilette, umrahmt von einem Bauzaun. Die Plastik steht nicht irgendwo, sondern neben dem Hundertwasserhaus in Magdeburg, mit Blick auf das Kunstmuseum. Hunderte Menschen kommen hier täglich vorbei.
Künstler Lander hatte sich bei der Schaffung der Plastik mit den Folgen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima vom 6. August 1945 auseinandergesetzt. Sie ist Teil des Skulpturenparks des Kunstmuseums im Kloster Unser Lieben Frauen.
Es sei keine böse Absicht gewesen, erklärt eine Mitarbeiterin der Miet-Toiletten auf Volksstimme-Nachfrage. Eine Baufirma habe das WC gemietet. Vor Ort habe man keinen anderen Abstellplatz für die Kabine gefunden. Die Toilette soll am Mittwoch abgeholt werden, verspricht sie.
Von einem Missverständnis spricht auch das Kunstmuseum. Sprecherin Magdalena Burkhardt erklärte, vor Ort habe es Bauarbeiten gegeben. Der Zaun sollte eigentlich die Skulptur schützen. Stattdessen habe man wohl gedacht, dass hier die Toilette abgestellt werden soll.