Sprache Wie Rat in Magdeburg über AfD-Antrag zum Gendern entschieden hat
Die AfD hatte im Stadtrat Magdeburg einen Antrag eine Abkehr von geschlechtsneutralen Formulierungen gestellt. Auf der Januarsitzung des Stadtrats stand die Entscheidung an.

Magdeburg - „Sprachwirrwarr beenden - Deutsche Rechtschreibung statt Gendersprache“ lautete die Überschrift eines Antrags der AfD-Fraktion im Magdeburger Stadtrat, über die der Stadtrat während seiner Januar-Sitzung abzustimmen hatte. Fraktionsmitglied Oliver Kirchner hatte den Antrag während der Veranstaltung eingebracht: „Die Sprache ist eines unserer höchsten Güter“, sagte er. Bevor der Rat seine Entscheidung fällen sollte, brachte er weitere Argumente vor.
Man sollte bei der komplizierten Verwaltungssprache auch einmal an Senioren und Behinderte denken, warb er um eine Abkehr von einem Stadtratsbeschluss. Man dürfe, so der AfD-Stadtrat weiter, die Interessen der einen nicht gegen die der anderen ausspielen.
So hat der Magdeburger Stadtrat entschieden
Eine Mehrheit gab es für den Vorstoß der AfD aber nicht. Es gab 14 Jastimmen, 26 Neinstimmen und drei Enthaltungen.
Damit gilt der Beschluss des Stadtrats, der im Jahr 2020 auf Antrag der Fraktion Die Linke gefasst wurde, weiter. Was immer im Namen der Stadt Magdeburg aufgeschrieben wird – in Broschüren und Hausmitteilungen, Briefen und Formularen, Flyern und E-Mails –, es soll geschlechtergerecht zugehen. Im Klartext: Aus Teilnehmern werden Teilnehmende, aus Veranstaltern werden Veranstaltende, aus Wahlberechtigten wird die wahlberechtigte Bevölkerung. „Ist eine solche Formulierung nicht möglich, wird das Gender-Sternchen eingesetzt“, so die damals beschlossene Formulierung. Die hauptsächlich das generische Maskulinum verwendende Sprache sei „das Ergebnis jahrhundertelanger Benachteiligung von Frauen“, begründete damals Nadja Lösch (Linke) den Antrag.