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Haussanierung Wohnen im Magdeburger Industriegebiet

Im Magdeburger Stadtteil Buckau soll ein historischer Industriestandort wiederbelebt werden. Dieser dümpelt seit Jahren vor sich hin.

Von Marco Papritz 14.05.2020, 01:01

Magdeburg l „Die denkmalgeschützte Villa hat Potenzial und soll wieder zum Leben erweckt werden“, sagt Andreas Schrobback von der AS Unternehmensgruppe Holding mit Stammsitz in Berlin. Das Unternehmen hat bereits mehrere Objekte in Magdeburg saniert und macht sich daran, das Hotel am Neustädter Bahnhof zu retten. Gleiches gilt für den roten Backsteinbau in der Schönebecker Straße 80, der von der Berliner Primus AG erworben wurde.

Einst hatte hier die Vereinigte Hamburg-Magdeburger Schiffahrts-Compagnie ihren Platz. Das Werksgelände ist auch als 1. Maschinenfabrik Buckau bekannt, wie es im Buch „100 Jahre Buckau Wolf: Die Geschichte unseres Hauses von 1838 bis 1938“ heißt. Sie ist die erste Maschinenfabrik, die auf dem Territorium der ehemals eigenständigen und 1887 eingemeindeten Stadt eröffnet wurde.

Die denkmalgeschützte Gründerzeitvilla werde „fachgerecht unter der Berücksichtigung der denkmalschutzrechtlichen Auflagen kernsaniert und wieder zu Wohnraum umgebaut“, so der Diplom Immobilien Ökonom. Vorgesehen ist, die Wohnungen an Selbstnutzer zu verkaufen. Dabei habe man Familien aus Magdeburg im Blick, die das Haus mit Leben füllen.

Gleiches gilt für eine Reihenhauswohnanlage, die im rückwärtigen Bereich des Altbaus in einer Seitenstraße entstehen wird und acht bis zehn Häuser mit einer Fläche von jeweils 100 bis 120 Quadratmeter umfassen soll. Die Planungen seien weit fortgeschritten. „Wir hoffen, das bis zum Sommer das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein wird“, so Andreas Schrobback. Das Ziel sei, dass die Bauarbeiten im Herbst starten können.

Die Wiederbelebung des Bestandshauses und der Neubau der Reihenhäuser laufen parallel voneinander, damit das Projekt zügig voranschreiten kann. Bis Ende 2021 soll die Fertigstellung erfolgen. Das Investitionsvolumen beträgt etwa 5,5 Millionen Euro. Das Vorhaben reiht sich ein in eine Reihe von Projekten, Wohnraum in früheren Buckauer Industriebauten und -bereichen zu schaffen.

An der Budenbergstraße zum Beispiel ist bei einem Millionenprojekt ein Wohnhaus mit Eigentumswohnungen aus einem Industriedenkmal geschaffen worden, wo einst bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Messgeräte, Armaturen, Manometer und Zählwerke hergestellt wurden. An der Schönebecker Straße fand der Messma-Loft eine neue (Wohn-)Bestimmung. Zudem gibt es Pläne, an der Kapellenstraße die frühere Königlich-Preußischen Eisenbahnwerkstatt umzubauen sowie in der Buckauer Sporthalle an der Coquistraße (vor 110 Jahren als Lokschuppen errichtet) über 40 Wohnungen zu schaffen.