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WohnenMagdeburger Brauerei-Ausbau mit Handicap

Die Sanierung der Diamant-Brauerei in Magdeburg lässt auf sich warten. Ausgewiesen als "Urbanes Gebiet" soll dort Wohnen möglich werden.

Von Stefan Harter 18.10.2019, 01:01

Magdeburg l Seit mehreren Jahren gibt es bereits Sanierungspläne für die leerstehenden Fabrikgebäude der ehemaligen Diamant-Brauerei an der Lübecker Straße in Magdeburg. Vor einem Jahr hatte Projektentwickler Rolf Onnen eine Investition von 25 Millionen Euro angekündigt, 150 Eigentumswohnungen mit 10.000 Quadratmeter Fläche sollten in den denkmalgeschützten Klinkerbauten entstehen.

Doch geschehen ist in der Zwischenzeit nichts. Denn noch immer gibt es keinen rechtsgültigen Bebauungsplan, der das Wohnen auf dem früheren Industriegelände ermöglicht. So lange der noch nicht vorliegt, wird auch nicht saniert, stellt Rolf Onnen klar. „Ich bin da gehandicapt“, sagt er auf Volksstimme-Nachfrage.

Obwohl der B-Plan sich bereits seit 2012 in Aufstellung befindet, wurde er bislang noch nicht vom Stadtrat Magdeburg beschlossen. Vorerst wird das auch nicht passieren, da das Stadtplanungsamt gerade erst einen neuen Entwurf vorgelegt hat. Und nach geltendem Gesetz muss für diesen nun erneut ein öffentliches Beteiligungsverfahren durchgeführt werden. Im Fall der Diamant-Brauerei hatte das beim Vorentwurf bereits anderthalb Jahre gedauert. Beim ersten Entwurf gab es sogar eine vierjährige Pause.

Hintergrund für den erneuten Durchlauf ist eine Änderung im Baugesetz. Denn seit 2017 haben Kommunen die Möglichkeit „Urbane Gebiete“ auszuweisen, um das innerstädtische Wohnen zu erleichtern. In diesen Bereichen können Wohnungen und nicht störendes Gewerbe in unterschiedlichen Größenordnungen gemeinsam angesiedelt werden. Die Lärmschutzgrenzen sind zudem leicht erhöht. Weil im Umfeld ein Recyclinghof angesiedelt ist, auf dem auch lautstark mit Schrott gearbeitet wird, hatte die Umweltbehörde Bedenken gegen die Wohnpläne angemeldet. Mit der Änderung sollen diese aus dem Weg geräumt werden.

Außerdem wird die verkehrliche Erschließung des Areals geregelt: Die vorhandene Zufahrt von der Lübecker Straße soll ausgebaut und als öffentliche Straße gewidmet werden.