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Verbrannt Zerstörte Regenbogenfahne auf Uni-Campus in Magdeburg ersetzt

Nach der Zerstörung einer Regenbogenfahne am Campustower am Universitätsplatz in Magdeburg hat die Queere Hochschulgruppe OVGU-Pride eine neue Regenbogenflagge gehisst. Sie soll ein Zeichen für eine bunte, vielfältige und offene Uni darstellen.

05.08.2021, 15:22
Am Campustower in Magdeburg wurde die zerstörte Fahne ersetzt.
Am Campustower in Magdeburg wurde die zerstörte Fahne ersetzt. CSD Magdeburg

Magdeburg (vs) - Die Fahne war am 30. Juli 2021 gehisst und am 3. August 2021 von Unbekannten zerstört und verbrannt worden, teilten die Hochschulgruppe, die Uni und der Verein Christopher-Street-Day in einer gemeinsamen Erklärung mit. In diesem Klima seien Aktionstage wie der Campuspride am 10. August oder der Christopher-Street-Day am 14. August umso wichtiger, so OVGU-Pride-Sprecher Gabriel Rücker weiter.

„Dass Regenbogenflaggen entwendet werden, ist für den CSD Magdeburg e.V. nichts Neues, immer wieder ist der Verein mit dem Verlust von Flaggen konfrontiert“, so Falko Jentsch, Mitglied im Vorstand des CSD Magdeburg e.V. „Das aber ist eine neue Dimension.“ Seit Jahren beobachte und warne der Verein, dass die Angriffe auf die LSBTIQ*- Community wieder zunähmen. „Angefangen von Beleidigungen auf offener Straße bis hin zur Zerstörung unserer Symbole oder tätlichen Angriffen auf Mitglieder der Community. Das Klima wird wieder rauer und das nicht erst seit kurzem. Wir lassen uns aber von solchen Angriffen nicht beirren. Die Regenbogenflagge an der Universität wird wieder wehen!“ Der CSD Magdeburg e.V. werde die Flagge zeitnah auf eigene Kosten ersetzen.

Fahne wird wehen - jeden Tag aufs Neue

Gabriel Rücker von der Hochschulgruppe OVGU-Pride ergänzt: „Wir sind wütend über diesen Angriff, aber leider nicht überrascht. Seit Jahren beobachten wir immer aggressivere Angriffe auf die LSBTIQ*-Community. Wir lassen uns nicht beirren und die Regenbogenfahne wird wieder wehen. Wenn es sein muss jeden Tag aufs Neue“, betont er in der Pressemitteilung. „Wir lassen uns von feigen Angriffen wie diesen nicht entmutigen, vielmehr bestärkt es uns, uns weiter für eine offene und vielfältige Universität, Stadt und Gesellschaft einzusetzen“, so Rücker weiter.

Mit dem Aktionstag „CAMPUSpride“ wollen die Hochschulgruppe und die Uni Magdeburg gemeinsam ein klares und deutliches Signal für Respekt und Akzeptanz an der Uni geben und zeigen, wie bunt und vielfältig Universität und Wissenschaft sind. Am 14. August folgt die alljährliche Demonstration des CSD Magdeburg und das Stadtfest für eine offenes und vielfältiges Magdeburg.

Uni hat Charta der Vielfalt unterzeichnet

„Die Universität Magdeburg steht ganz klar hinter den Zielen, für die die Regenbogenfahne steht", so Prof. Borna Relja, Prorektorin für Forschung, Technologie und Chancengleichheit. „Wir sind entsetzt über diesen feigen Angriff auf den Geist der Toleranz und Diversität, für den die Universität Magdeburg steht. Die Universität Magdeburg hat ein starkes Netzwerk für Chancengleichheit und Diversität gegründet und vor wenigen Tagen die Charta der Vielfalt unterschrieben. Das sind nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern klare Signale, dass wir uns allen Tendenzen von Ausgrenzung und Intoleranz entschieden entgegenstellen werden.“

Gabriel Rücker ergänzt: „Wir sind stolz, auf die Unterstützung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bauen zu können und gemeinsam mit dem Rektorat, vielen engagierten Helfern und einer starken Zivilgesellschaft diesen Angriffen etwas entgegensetzten zu können. Auch wenn uns die steigende Zahl der Übergriffe Sorgen bereitet und Angst schürt, nehmen wir dies als Ansporn, unsere Bemühungen noch zu verstärken und die Interessen der LSBTIQ* Community an der Uni und in der Gesellschaft noch lauter und stärker in den Fokus zu rücken.“