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Dienststelle zu Polizeistation ist für den Bürger Geschichte

Die Außenstelle des Polizeireviers Börde in Oebisfelde können Bürger nicht mehr aufsuchen, sie ist geschlossen.

Von Harald Schulz 01.08.2020, 10:27

Oebisfelde/Haldensleben l Einwohner von Oebisfelde, die täglich die Zugverbindungen vom Bahnhof aus nutzen, bemerkten es zuerst: Die Polizeistation, wie das Gebäude im Volksmund genannt wurde, existiert nicht mehr. Die korrekte polizeiliche Angabe dieser Dienststelle lautet allerdings Außenstelle. Die Beschilderung an der Eingangstür ist abmontiert. Nur noch eine Parkplatzreservierung für die Polizei lässt erkennen, dass dort einmal die Polizei dauerhaft präsent gewesen sein muss.

Aber es handelt sich bei dieser Annahme um eine Halbwahrheit, wie Sebastian Richter auf Volksstimme-Anfrage informiert. Er ist der Leiter für zentrale Aufgaben beim Polizeirevier in Haldensleben. Die hoheitlichen Aufgaben der Polizei in Oebisfelde werden nunmehr täglich von einer Streifenwagenbesatzung wahrgenommen, die dann mit einem Einsatzfahrzeug in dem Oebisfelder Bereich unterwegs ist. Sollten es eine Einsatzlage, oder eine erweiterte Kommunikation der Streifenwagenbesatzung erfordern, dann kann die immer noch in der Außenstelle vorrätige technische Ausstattung genutzt werden. Für den Bürger allerdings, so Richter, steht diese polizeiliche Anlaufstelle nicht mehr zur Verfügung.

Des Weiteren kann auch direkt mit den Regionalbereichsbeamten in Kontakt getreten werden. Bürger können sich ebenso jederzeit während der Geschäftszeiten mit ihren Anliegen in den Rathäusern mitteilen, die diese Informationen an die Regionalbereichsbeamten weiterleiten – ungeachtet der Tatsache, ob es sich um das Rathaus in Weferlingen oder Oebisfelde handelt. Weiterhin ist eine telefonische Terminvereinbarung mit den Regionalbereichsbeamten jederzeit möglich.

Der Zuständigkeitsbereich der beiden Regionalbereichsbeamten erstreckt sich nicht nur auf die Stadt Oebisfelde oder den Flecken Weferlingen, sondern auf den gesamten Verwaltungsbereich Stadt Oebisfelde-Weferlingen, stellt Richter klar. „Mit der Einführung der Regionalbereichsbeamten wurde der Ansatz verfolgt, dass diese in den Rathäusern der Gemeinden und Städte ihre ,Amtsstuben‘ haben. Im vorliegenden Fall konnten im Rathaus Weferlingen geeignete Räumlichkeiten zur Unterbringung und Dienstverrichtung gefunden werden. Dies schließt nicht aus, dass die Regionalbereichsbeamten auch andere Landesliegenschaften, wie die der Außenstelle Oebisfelde, für ihre Dienstverrichtung bedarfsorientiert nutzen“, lautet die Richter-Antwort auf eine entsprechende Frage.

Die Ursachen für die mehr oder minder still und heimlich vollzogene Auflösung der Polizeiaußenstelle Oebisfelde station ist in der Anpassung der Polizeistruktur an die Landesstruktur im Zuge der Kreisgebietsreform und deren Fortentwicklung zu suchen. Im Ergebnis dieser Strukturveränderung kam es zur Auflösung der Revierstation Oebisfelde, damit dort zur Einrichtung einer Außenstelle, erläutert Richter. Außenstellen sind polizeiliche Dienststellen, die nicht rund um die Uhr besetzt sind und keine regulären Öffnungszeiten vorsehen. Organisatorisch dienen sie dem Zweck, polizeiliche Dienstleistungen zu gestalten, indem dort Büroarbeiten sowie Dienstantritt und –ende ermöglicht werden sollen. Also, ohne dass das Polizeirevier in Haldensleben oder das Revierkommissariat in Oschersleben angefahren werden muss.

Der Streifenbereich Oebisfelde, als einer von sechs beim Polizeirevier Börde, wird durch den Streifendienst des Einsatzdienstes täglich rund um die Uhr besetzt und im Bedarfsfall auch zusätzlich durch weitere verfügbare Polizeibesatzungen verstärkt. Darüber hinaus sind ohnehin der Stadt Oebisfelde-Weferlingen zwei Regionalbereichsbeamte zugeordnet, die bedarfsorientiert in ihrem Zuständigkeitsbereich ihren Dienst verrichten, erklärt Richter.