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Konzert Brillant gesungene Emotionen

Brillant im Klang und Arrangement, das bot der All'Cantara-Chor beim Sommerkonzert. Das Publikum war aus dem Häuschen.

Von Harald Schulz 04.06.2018, 03:00

Oebisfelde l Die Last dieses Jahreskonzerts, das der Oebisfelder Kammerchor All'Cantara am Sonnabend in der Nicolaikirche der Allerstadt bot, stand Chorleiter Oliver Wolf noch im Gesicht geschrieben, als er der Gewinnerin des Musikrätsels, Heidrun Möllmann aus Breitenrode, zum Ende des Konzerts zum Gewinn gratulierte. Sie erhält wunschgerecht einen musikalischen Besuch des Chores in privater Atmosphäre.
Vor dieser Gratulation lagen über 90 Konzertminuten, gefüllt mit Titelsongs aus Filmklassikern. Der Auftakt bemerkenswert wie überraschend: Das legendäre Mundharmonikaspiel aus dem Western "Spiel mir das Lied vom Tod" von Ennio Morricone komponiert, sorgte in der Nicolaikirche von Kay Groneberg vorgetragen, für erste Gänsehaut-Gefühle bei den gut 500 Zuhörern. Einen weiteren Sturm an Applaus erntete dann das Ensemble für die Wiedergabe des Intros der Mega-Filmgesellschaft "20th Century Fox" - perfekt in Klang und Melodie durch Chorgesang.
Auch die folgenden Titelmelodien und das Arrangement hatten die Chormitglieder bereits im vergangenen März im Verlauf eines Workshop-Wochenendes im Erlebnishaus Zethlingen geprobt, dann, einige Tage vor dem Konzert, in der Nicolaikirche unter Live-Bedingungen einstudiert. Diese anstrengende Probenarbeit zahlte sich für den Chor und die Solisten aus. Das Jahreskonzert avancierte bis zum letzten Liedvortrag als Gala-Vorstellung von Chormusik. Dass dieses Genre von leichter Unterhaltungsmusik beim Publikum ankam, zeigte immer wieder stürmischer Applaus: der Künstlerlohn für diese musikalische Unterhaltungskost auf Kammerchor-Niveau.
Dem eins ums andere Mal begeisterten Publikum wurden Titel aus unterschiedlichen Filmgenren geboten. So gestaltete der Chor den Konzertauftakt mit Herz-Schmerz-Titeln wie "Moonriver" aus dem Film "Frühstück bei Tiffany", oder "My heart will go on" aus dem Epos-Klassiker "Titanic". Im krassen jedoch melodisch fein interpretierten Gegensatz präsentierten die Baritone das "Ännchen von Tharau" und anschließend im Chorreigen mit den Sopran-Stimmen das gleichnamige Titellied des Klamauk-Spielfilms "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett", der 1962 von der unvergessenen Trude Herr gesungen wurde.
Rhythmisch und kraftvoll spendierte der Chor unter anderem den Gospel "Oh happy day" aus dem Movie "Sister act -Teil 1", um - unter einem globalen Publikumsseufzer - den Soundtrack "Time of my life" aus "Dirty Dancing" anzustimmen.
Eine feine musikalische Leistung präsentierte auch der Nachwuchs aus den Reihen der Chormitglieder. Die instrumentale Vielseitigkeit trug im erheblichen Maße dazu bei, dass das Musikrätsel die nötige Brise an Lust am Rätseln beim Publikum aufkommen ließ. Die Jugendlichen und Kinder bespielten unter anderem Harfe, Klavier sowie Schlagzeug und verlangten gemeinsam mit dem Chor-Ensemble auch Glasflaschen Laute ab.