Schädlingsbekämpfung Nematoden-Projekt im erneuten Praxistest
Die Hochschule Anhalt in Bernburg und das Unternehmen EPS-Solve aus dem niedersächsischen Rühen erwarten erste Ergebnisse nach einem zweiten Sprüheinsatz mit Nematoden gegen die Eichenprozessionsspinner-Population kommende Woche bei Buchhorst.

Bernburg/Rühen/Buchhorst - Noch wäre es verfrüht, von einem Erfolg zu sprechen, heißt es von Projektleiterin Henrike Wild von der Hochschule Anhalt in Bernburg. Zu Wochenbeginn hatte sie mit dem Kooperationspartner und Mitentwickler dieser Bekämpfungsmaßnahme gegen die Eichenspinnerpopulation, Denis Ekarius vom Unternehmen EPS-Solve im niedersächsischen Rühen, einen Feldversuch nahe Buchhorst unternommen (Volksstimme berichtete).
Um ein messbares Ergebnis zu erhalten, erfolgt nun in der kommenden Woche, vermutlich Mittwoch oder Donnerstag, je nach Wetterlage ein weiterer Sprüheinsatz mit den Fadenwürmern gegen die Raupenplage. Ein Kontakt mit den Nesselhärchen der Raupen kann im ungünstigsten Fall bei Kontakt mit der Haut schwere gesundheitliche Reaktionen bei Mensch und Tieren auslösen.
Fadenwürmer werden mit 5 Bar in Eichen versprüht
Wie für den ersten Sprüheinsatz wird auch kommende Woche wieder ein Gemisch aus Wasser, Gel und einer Heerschar der mikroskopisch kleinen Nematoden in Eichenbestände mit einer Ausstoßenergie von 5 Bar versprüht. Dieser zweite Einsatz ist notwendig, um möglicht alle Vorkommen der EPS-Belastung in dem ausgewählten Areal erreicht zu haben, erklärte Ekarius. Sein mit Lars Schwarz geführtes Unternehmen arbeitet derzeit mit den Hochulen Anhalt und die für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen an einem Verfahren, das lediglich einen Sprüheinsatz notwendig macht. Nach dem zweiten Einsatz kommende Woche dauert es noch einige Tage, bis die Masse der abgetöteten EPS-Raupen auf der Messfläche begutachtet werden kann.
Der Einsatz dieser Fadenwürmer gegen die sich immer weiter verbreitende EPS-Plage hätte im nachgewiesenen Erfolgsfall den Vorteil, dass die Methode unter Berücksichtigung der Wasserschutzrichtlinien unbedenklich eingesetzt werden kann, so Ekarius. Insbesondere die Menschen und die Lebensqualität in der einzigartigen Naturlandschaft Drömling, dem Land der tausend Gräben, dürften von dem Verfahren profitieren. Entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen in der Region Rühen, so Ekarius, hätten den erhofften Erfolg erbracht.