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Mails statt Abklappern der Parzellen Oebisfelder Gärtner setzen auf moderne Technik

Beim Kleingartenverein Oebisfelde ist die über Jahrzehnte erfolgte Methode des Ablesens der Stromzähler ad acta gelegt. Der Vorstand setzt auf moderne Technik.

Von Jens Pickert 01.08.2021, 19:30
Kleingärtner Michael Sander beim Ablesen seines Stromzählers. Er meldet den Stand seines Zählers per E-Mail an den Vorstand des Vereins.
Kleingärtner Michael Sander beim Ablesen seines Stromzählers. Er meldet den Stand seines Zählers per E-Mail an den Vorstand des Vereins. Foto: Jens Pickert
Blumenpracht im 75 Jahre alten Kleingartenverein Oebisfelde.
Blumenpracht im 75 Jahre alten Kleingartenverein Oebisfelde.
Foto: Jens Pickert

Oebisfelde - Im Kleingartenverein Oebisfelde, der in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, sind 110 Frauen und Männer organisiert. Sie bewirtschaften zirka 100 Parzellen, die im Schnitt 500 Quadratmeter groß und bis auf wenige Ausnahmen an das Energienetz angeschlossen sind. Jahrzehnte standen dabei die Mitglieder des Vorstandes im Sommer vor der Aufgabe, den Stromverbrauch von den jeweiligen Zählern in den Parzellen persönlich abzulesen, um so die Jahresrechnung für jeden Gärtner vom Kassenwart erstellen lassen zu können.

„Konkret sah das so aus, dass die Vorstandsmitglieder die Gärten abklappern mussten, um die Zählerstände zu erfahren. Oftmals waren sie mehrmals vor Ort, weil die jeweiligen Eigentümer nicht vor Ort waren. Die vergeblichen Anläufe haben manchmal schon genervt“, erzählte Christian Göring, langjähriger Finanzer der „Laubenpieper“.

Den Vorstandsmitgliedern wurde ihre Arbeit aber hin und wieder auch erleichtert. Einige Gartenbesitzer hatten den Stand ihrer Zähler auf einen Zettel notiert und brachten diesen bei der Führungsriege vorbei. „Das hat uns schon enorm geholfen“, betonte der Kassen-Mann.

Doch inzwischen geht der Vorstand in puncto Ablesen auch technisch moderner vor. Dazu Christian Göring: „Wir haben vor zirka drei Jahren eine E-Mail-Adresse für den Verein eingerichtet. Über diese können unsere Gärtner ihre Zählerstände, möglichst mit Foto des Zählers, senden.“

Erste Anlaufschwierigkeiten sind beendet

Nach ersten Anlaufschwierigkeiten klappe das E-Mail-Verfahren inzwischen ausgezeichnet. Besonders in diesem Jahr. „Ich muss unsere Gärtner loben. Was sie in den vergangenen Wochen mit Blick auf das Melden ihrer Zählerstände abgeliefert haben, war vorbildlich“, freute sich der Kassenwart und fügte hinzu: „Einiges ist zwar noch persönlich gelaufen oder, falls Handynummern von Vorstandsmitgliedern bekannt waren, über WhatsApp, doch die Mehrzahl über E-Mail.“

Der Vorstand hatte aber noch ein anderes Modell ins Auge gefasst. So sei es in anderen Kleingartenvereinen inzwischen üblich, dass die Gärtner ihre Zählerstände an zwei oder drei vorher benannten Tagen, meist an Sonnabenden, bei einem auf seiner Parzelle dann anwesenden Vorstandsmitglied melden. Werden diese Termine nicht wahrgenommen, erfolge die Abrechnung pauschal. Und die sei immer teurer als der tatsächliche Verbrauch. „Wir haben dieses Modell jedoch nicht weiterverfolgt. So wie es jetzt bei uns läuft, ist es gut“, unterstrich Christian Göring.

Aber trotz der unterschiedlichen Möglichkeiten, seinen Zählerstand dem Vorstand melden zu können, gebe es Gärtner, die alles ignorieren würden. Es seien nach Angaben des Kassenwarts „die üblichen Verdächtigen“. Es bleibe jedoch nicht nur beim Nicht-Melden, sondern das Nicht-Bezahlen komme in einigen Fällen noch erschwerend hinzu. „Ich weiß nicht, was sich die betreffenden Gärtner denken. Zahlen sie in ihrer Wohnung oder in ihrem Haus keine Energiekosten, werden sie nach Mahnungen vom Versorger abgeklemmt. Wir können zwar mahnen und klagen, doch aufgrund der sehr alten Elektroanlage in den Gartenanlagen teilweise nicht abklemmen. Und das wird ausgenutzt“, merkte Christian Göring dazu an.