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Afrikanische Schweinepest
 
65 Euro Abschussprämie für jedes erlegte Wildschwein im Drömling

Die Afrikanische Schweinepest ist eine hoch infektiöse Seuche, die aktuell nicht im Drömling festgestellt wurde. Gottlob, heißt es von den lokalen Jägerschaften. Die sind sensibilisiert und lassen jeden Abschuss kontrollieren. Das Land Sachsen-Anhalt motiviert jetzt zu vermehrter Bejagung, zahlt für erlegte Wildschweine eine Prämie.

Von Harald Schulz Aktualisiert: 15.4.2021, 08:43

Börde/Breitenrode. Angesichts der Vorkommen dieser Seuche im Brandenburgischen gewährt das Land Sachsen-Anhalt, rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres bis zum Ablauf 2021 befristet, eine Erlegungsprämie zur Verminderung der Schwarzwildbestände. Die Prämie beträgt 65 Euro für jedes erlegte Wildschwein. Die Abwicklung dieser Prämienzahlung erfolgt über die Kreisverwaltung, informiert die Pressestelle des Börde-Landratsamtes.

Grundlage für diese Sonderregelung zwischen Land und Landkreis ist eine Verwaltungsvereinbarung. Das dazugehörige, online abzurufende Formular ist auf der Internetseite des Amtes für Gesundheit und Verbraucherschutz für den Download unter www.landkreis-boerde.de zu finden.

Die Erlegungsprämie wurde vom Land Sachsen-Anhalt vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Tierseuche initiiert, damit die bisherigen Abschussergebnisse gesteigert werden. Auch ist es möglich, die Weitergabe der Erlegungsprämie an Mitpächter, Jagdgäste oder Begehungsscheininhaber weiterzugeben, was in der Verantwortung des Jagdberechtigten selbst liegt.

Anträge auf Auszahlung können zwei Mal pro Jagdjahr eingereicht werden. Sie umfassen die Zeiträume vom 1. April bis 30. September und 1. Oktober bis 31. März. Antragsabgabefristen sind der 15. Oktober und der 15. April kommenden Jahres. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Gebühren für die Trichinenuntersuchung aus rechtlichen Gründen nicht entfallen können.

Für die Hegegemeinschaft Breitenrode begrüßt Friedrich Borrosch das Ausloben einer solchen, wie er sagt, Streckungsprämie. Allerdings, so der erfahrene Waidmann, ist es im Drömling nicht so einfach, die Schwarzkittel aufzuspüren. Die Wildschweine halten sich nur allzu oft in der gesperrten Naturschutzzone auf. Nach den Einschätzungen von Borrosch wurden im Vergleich von 2019 und 2020 in etwa 35 Schwarzkittel weniger erlegt.

Die Jägerschaft ist allerdings alarmiert, lässt jedes erlegte Wildschwein untersuchen. Ein Einschleppen dieser Schweinepest wäre auch für die Breitenroder Hegegemeinschaft eine Katastrophe. Deshalb appelliert der Waidmann, keine Essensreste oder Verpackungen von Lebensmittel in der Natur zu hinterlassen. Wildschweine haben ein feines Geruchsorgan und fressen alles, was ihnen vor die Nase kommt.