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Reisevereinigung Wanzleben/Oschersleben präsentiert rund 200 Tauben - Flugprogramm 2011 umfasste 19 Flüge Alttauben fliegen aus Kabinen-Express und finden von Warschau aus 620 Kilometer zurück nach Hause

Von Sabrina Trieger 10.01.2012, 05:20

Den "schönsten Standard-Vogel" hat Taubenzüchter Günther Thamm. Klaus Fichtners Täubchen kürten die Preisrichter bei der jüngsten Ausstellung der Reisevereinigung Wanzleben/Oschersleben, bei der rund 200 Tauben zu sehen waren, zum "schönsten Standart-Weibchen".

KleinWanzleben l Die Mitglieder der Reisevereinigung Wanzleben/ Oschersleben haben am Wochenende in der Turnhalle des Zuckerdorfes Klein Wanzleben ihre 196 schönsten Brieftauben präsentiert. "In der Reisevereinigung sind derzeit 102 Züchter aus dem Bördekreis in zwölf Vereinen organisiert", erklärt Vorsitzender Manfred Lohse. Rund 150 Gäste besuchten die Brieftaubenausstellung. Der Verein zeigte sich über die Besucherresonanz zufrieden. Grund zur Sorge bereite der Reisevereinigung (RV) jedoch die Nachwuchsgewinnung. "Derzeit begeistern sich bei uns nur zwei Jugendliche für das Hobby der Taubenzucht", erzählt Lohse.

Bei der Schau waren die Tauben nach einem vorgeschriebenen Standard von insgesamt drei Preisrichtern am Sonnabend bewertet worden. Jeder Wertungsrichter war für die Benotung von rund 70 Tieren zuständig. Die Ausstellung mit knapp 200 Tauben bot Gelegenheit, die erfolgreichsten Züchter des vorigen Jahres auszuzeichnen. "Unser Flugprogramm 2011 bestand aus 13 Flügen für Alttauben und sechs Flügen für Jungtiere. Die Entfernungen bei den Alttauben erstreckten sich von Storkow (Brandenburg) mit 180 Kilometer, über Eisenhüttenstadt mit 235 Kilometer bis hin zur längsten Flugstrecke mit rund 620 Kilometer, für die die Tauben von Warschau aus nach Hause zurück finden mussten", so Lohse. Der Transport zum Abflugsort erfolgt jeweils per Spezialfahrzeug, dem sogenannten "Kabinen-Express", in dem die Vögel vor dem Start von einem Flugbegleiter der RV gefüttert und getränkt werden. Bei den Jungtauben erstrecken sich die Entfernungen im Flugjahr 2011 innerhalb der Saison, die Anfang Mai startete und am 10. September vergangenen Jahres endete, von 85 bis 350 Kilometer. Die stolze Zahl von durchschnittlich 3000 Tauben schwang sich dabei in die Lüfte. Deren Ankunft im heimischen Schlag wird übrigens elektronisch erfasst und alle Daten später per Computer ausgewertet und verglichen. Für die Meisterschaft zählen die fünf schnellsten Tauben eines Züchters auf zehn Flügen. So kommt es das Tauben im Volksmund auch als "Rennpferde des kleinen Mannes" bezeichnet werden. Nach der Auswertung aller "Rennen" schaffte es in der Kategorie der Alttauben die Schlaggemeinschaft von Günther und Christoph Müller aus Eilsleben auf Platz eins. Zweiter wurde Züchter Fred Müller aus Oschersleben und dritter wurde der Alikendorfer Helmuth Aue.

Für ihre Jungtauben wurde Züchterin Eva Gruhn aus Nienhagen ausgezeichnet. Den zweiten Platz nahm hier die Schlaggemeinschaft von Günther und Christoph Müller aus Eilsleben ein. Auf Platz drei kam der Züchter Volker Dobrowsky aus Gunsleben.

Als leistungsstärkstes Tauben-Männchen wurde das von Fred Müller ausgestellt. Er holte sich damit die Auszeichnung in der Kategorie "bester Vogel 2011". Das leistungsstärkste und damit "beste Weibchen" des Vorjahres ist bei der Schlaggemeinschaft von Günther und Christoph Müller in Eilsleben zuhause.

Die beste Jungtaube schlüpfte 2011 bei Eva Gruhn in Nienhagen.

Ausstellungssieger mit dem schönsten Standardvogel wurde Vize-Vorsitzende der RV Günther Thamm. Er wurde auch zum besten Aussteller der Schau gekürt. Das schönste Tauben-Standardweibchen zählt zum Schlag von Klaus Fichtner. Bester Verein mit den sechs besten Tauben war der aus Hadmersleben