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Kunst Auf dem Kroppenstedter Friedhof werden Grabsteine ausgestellt

Aktualisiert: 13:59

Kroppenstedt (yhe). Wie in vielen anderen Orten auch, ist der Kroppenstedter Friedhof vor etlichen Jahrzehnten großzügig angelegt worden. Heute, mit den Veränderungen in der Bestattungskultur, bleiben viele Flächen ungenutzt. Oder die nicht mehr genutzten Grabfelder sind völlig zugewuchert und damit auch die alten Grabsteine. Diese Zeitzeugen der alten Steinmetzkunst, die zugleich ein Stück Geschichte Kroppenstedter Familien sind, werden auf dem Friedhof der Reithufenstadt nicht länger im Verborgenen schlummern.

Schon seit geraumer Zeit gibt es für den historischen Teil des Friedhofes ein gemeinsames Projekt von Stadt, Arbeitsamt und der Gesellschaft für Arbeitsbeförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS) Drömling als Maßnahmeträger für die Arbeitsgelegenheiten (AGH) für Langzeitarbeitslose. Aktuell arbeiten drei Personen auf dem Friedhof. Wichtig bei den AGH-Maßnahmen ist, dass die Projekte nicht in die Pflichtaufgaben einer Kommune eingreifen. In der Regel handelt es sich um Maßnahmen der Landschafts- und Denkmalpflege, sanfte touristische Erschließung sowie Vorbereitung und Realisierung von umweltsanierenden Maßnahmen. Ziel der Beschäftigung sei auch das Fitmachen der Arbeitslosen für den ersten Arbeitsmarkt.

Kroppenstedter Friedhof wird aufgewertet

In Kroppenstedt erledigen die AGH-Leute auf dem Friedhof zusätzliche Arbeiten, die nicht zu den Aufgaben des Bauhofes gehören. Und dazu gehört die Gestaltung einer kleinen Grünfläche. Eingerahmt von einer Buchsbaumhecke ist sie der ideale Standort für die alten, erhaltenswerten Grabsteine. Einige haben hier bereits ihren Platz gefunden. „Aus alten stillgelegten Grabfeldern wurden die Grabsteine herausgezogen. Die Gestaltung der Steine ist auch ein Stück Kultur“, ist Kroppenstedts Bürgermeister Joachim Willamowski überzeugt und begründet damit das besondere Projekt, welches sicher auch den Friedhof, der einer Parkanlage gleicht, aufwerten wird.

Viele alte Grabsteine „schlummern“ in den still gelegten Grabfeldern unter Gestrüpp und Sträuchern, scheinen völlig vergessen zu sein. Jedoch längst nicht alle Steine konnten für die Gestaltung der Freifläche verwendet werden, weil der Zahn der Zeit sie bereits zu sehr zerstört hatte. Aufgereiht auf der vorbereiteten Fläche sind nun jene Steine, für die es sich noch lohnt, sie aufzuarbeiten.

Zuvor wurde die Freifläche in der Nähe der Trauerhalle vorbereitet und mit einer Schotterschicht versehen. Unkraut soll hier keine Chance zum Wuchern haben. Beim Transport der alten Grabsteine zu ihrem neuen Standort half der Bauhof.

Aufgabe der AGH-Leute wird es nun sein, die Steine zunächst zu reinigen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Beschriftung wieder sichtbar zu machen. In etlichen Fällen handelt es sich bei den nun wieder sichtbaren Grabsteinen um die Erinnerungen an alte Kroppenstedter Familien.