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Ehrung im Wanzleber Kulturhaus / Joachim Annecke aus Westeregeln 150 Mal beim Aderlass DRK zeichnet zum Weltblutspendertag seine absoluten Spitzen-Spender aus

Von Sabrina Trieger 17.06.2013, 03:38

Der DRK-Kreisverband Wanzleben hat zum 10. Weltblutspendertag 156 Spender ausgezeichnet, die im Vorjahr eine ehrungswürdige Anzahl an Spenden erreicht haben. Absoluter Spitzenspender mit 150 Aderlassen war dabei Joachim Annecke (63) aus Westeregeln.

Wanzleben l "Gib das Geschenk des Lebens: spende Blut", unter diesem Motto hat Freitagabend der DRK-Kreisverband Wanzleben zum diesjährigen Weltblutspendertag, der seit zehn Jahren immer am 14. Juni gefeiert wird, seine fleißigsten Spender ins Kulturhaus eingeladen. Bundesweit gehen nur 3,5 Prozent der spendenfähigen Bevölkerung zur Blutspende.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schlägt deshalb Alarm: Es wird zunehmend schwieriger, die Versorgung mit Blutkonserven abzudecken, weil es Jahr für Jahr weniger Spender gibt. Im Vorjahr kamen 3177 Blutspender zu den insgesamt 72 Blutspendeterminen im Kreisverbandsgebiet. Das sind zirka 1600 Liter Blut. 2011 waren es 3675 Spender bei 76 Terminen. "2011 hatte sich die Vereinsaktion ,Spende Blut für deinen Verein\' merklich positiv auch auf die Erstspenderentwicklung ausgewirkt. Im Vergleich zu den Vorjahren müssen wir immer mehr kämpfen, um genug Blutspenden zu bekommen", sagt Sabine Tacke vom DRK-Blutspendeteam. Ursache: Junge Leute sind kaum als Erstspender zu motivieren.

15 000 Blutkonserven täglich sind notwendig, um den Bedarf in Deutschland zu decken.

Gut 30 Prozent der Spenden werden zur Versorgung von Krebspatienten benötigt, 15 Prozent gehen an Unfallopfer. Der Rest wird für die Behandlung anderer Krankheiten verwendet.

Spitzenspender Joachim Annecke, der vom DRK zum Weltblutspendertag für seine 150 Spenden ausgezeichnet worden war, hat glücklicherweise selbst noch kein Blut benötigt. Der 63-Jährige aus Westeregeln geht seit 1966 regelmäßig zum Aderlass. Das erste "Anzapfen" und "einen halben Liter Blut später" habe ihn damals "aus den Latschen kippen lassen", erzählt er und lacht. "Damals war ich Lehrling. Die Betriebsschwester hat noch zu mir gesagt, dass ich nach der Spende noch kurz liegen bleiben sollte. Kraft meiner Wassersuppe habe ich das als junger Kerl ignoriert. Hätte ich mal auf sie gehört, dann hätte es mich wohl nicht entschärft", ist er sich sicher. Um diese Erfahrung reicher, lässt er es seither ruhiger angehen. "Und auch wenn ich aufgrund meines Berufs bundesweit auf Montage war, habe ich mich immer, wenn ich nach Hause gekommen bin und das DRK freitags in Kroppenstedt zur Blutspende gebeten hat, anzapfen lassen", erklärt der Elektromonteur im Ruhestand. "So lange ich fit wie ein Turnschuh bin, werde ich zur Blutspende gehen", sagt der sympathische Senior.

Frauen dürfen übrigens bis zu viermal, Männer bis zu sechsmal im Jahr Blut spenden.

Mediziner befürchten, dass diesen Sommer die Blutkonserven besonders knapp werden. In der Urlaubszeit wird ohnehin weniger Blut gespendet, und wegen des Hochwassers haben viele Menschen momentan andere Sorgen als Blut zu spenden. Das DRK ruft deshalb die Bevölkerung in den nicht vom Hochwasser betroffenen Gebieten auf, jetzt verstärkt Blutspendetermine wahrzunehmen. Und so wird in Wanzleben erstmalig auch an einem Sonntag, und zwar am 23. Juni, in die "Tenne" zum Aderlass gebeten. Von 11 bis 14 Uhr kann hier in der Kinder- und Jugendeinrichtung Blut gespendet werden.