Kleintierausstellung Erfolgreiche Schau im Discounter
Am Sonnabend wurde die Kleintierschau der Oschersleber Rassezüchter in einem leer stehenden Einkaufsmarkt eröffnet.
Oschersleben l Seit 29 Jahren stellen die Oschersleber Kaninchenzücher und die Rassegeflügelzüchter gemeinsam aus, immer war der Veranstaltungsort eine Turnhalle, diese aber war in diesem Jahr für die Züchter tabu. Kurzfristig wurde mit dem leer stehenden Aldi-Markt ein neuer Veranstaltungsort gefunden. „Doch was ist im nächsten Jahr, wo sind wir dann? Diese Fragen hätten wir eigentlich schon jetzt den Preisrichtern, die vor einigen Tagen unsere Tiere bewertet haben, beantworten müssen, denn wir buchen sie ein Jahr im Voraus“, erklärte der Vorsitzende des Oschersleber Rassegeflügelzuchtvereins, Christian Wauschkuhn, bei der Eröffnung der diesjährigen Schau am Sonnabendmorgen. Er sprach dabei auch im Namen der Rassekaninchenzüchter und dessen Vorsitzenden Klaus Schumann.
Beide Vereine bestehen übrigens seit mehr als 100 Jahren.
Auch der Vertreter des Kreisverbandes, Holm Twarkowski, fand deutlich Worte: „Eine tolle Schau könnt ihre präsentieren. Der Markt ist keine Notlösung. Doch für die Zukunft sollte eine echte Kompromisslösung gefunden werden, damit ihr am Ende nicht von Halle zu Halle geschoben werdet“, so Twarkowski.
Florian Knappe, dessen Familie der Einkaufsmarkt gehört, sicherte auch für die Zukunft eine Unterstützung zu.
Bürgermeister Benjamin Kanngießer, der sich erst einmal stimmlich gegen Hühnergegacker, Hähnekrähen und Gänsegeschnatter durchsetzen musste, verdeutlichte in seinem Grußwort zur Eröffnung, dass er um die lange Tradition der Kleintierschauen weiß und diese auch lange erhalten bleiben sollen. „Ich denke, wir haben mit dem ehemaligen Einkaufsmarkt, der kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, ein angemessenes Umfeld für die Schau gefunden“, so Kanngießer.
Das Stadtoberhaupt hatte zwei Pokale spendiert. Diese gingen an die Kaninchenzüchterin Franziska Schumann, deren weiße Angorakaninchen eine besonders hohe Bewertung erhielten und an Lisa Nitsch. Sie ist ein Beispiel dafür, dass die Jugend auf der Schau des Rassegeflügelvereins stark vertreten war. Lisa Nitsch züchtet neben Flugenten auch Zwergseidenhühner. Für diese erhielt sie den Bürgermeisterpokal. Mit Elias Wauschkuhn, Tess und Dean Heydt wurden weitere Nachwuchszüchter geehrt.
Beim Rundgang durch die Schau, die 440 Gänse, Enten, Hühner und Tauben sowie 150 Kaninchen der verschiedensten Rassen und Farbschläge präsentierte, wurde den zahlreichen Besucher deutlich, dass der einstige Einkaufsmarkt keineswegs nur eine Notlösung für die Gemeinschaftsschau war. Dank des Einsatzes der Züchter war eine sehenswerte Schau mit hochwertigen und vor allem hoch bewerteten Tieren gestaltet worden. Allein über 50 Rassegeflügelzüchter aus der Umgebung der Bodestadt hatten ihre Tiere zur Schau gestellt und bewerten lassen. Und am Ende des Tages zeigten sich die Organisatoren zufrieden. Rund 600 Besucher wurden an beiden Tagen gezählt.
Der Rundgang durch die Schau hielt übrigens noch eine besondere Attraktion bereit: Die Besucher sollten das Gewicht einer Gans schätzen. Als gestern Nachmittag der spannende Moment gekommen war, mussten selbst gestandene Züchter feststellen, dass sie sich doch ordentlich verschätzt hatten. Die Gans brachte exakt 6460 Gramm auf die Waage. Mit 6450 Gramm lag Dirk Langner aus Oschersleben am dichtesten dran und sicherte sich damit den Weihnachtsbraten.