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Bis Anfang November werden 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid benötigt Freibad-Initiative ist mit Listen unterwegs

Von René Döring 18.10.2012, 03:13

Die Unterschriftenaktion zur Rettung des Oschersleber Freibades ist in vollem Gange. Bis Anfang November bleibt der Initiative Zeit, insgesamt 3000 Unterschriften zusammenzubekommen. Wenn das gelingt, werden die Oschersleber Bürger per Urnengang über die Zukunft des Bades direkt mitentscheiden dürfen.

Oschersleben l In Oschersleben liegen derzeit nicht nur in zahlreichen Geschäften und Einrichtungen Unterschriftenlisten aus. Mitglieder der Initiativgruppe "Rettet das Freibad" und SPD-Ratsmitglieder sind zudem auf den Straßen der Stadt unterwegs, um für ihr Bürgerbegehren zu werben und Unterschriften zu sammeln. Mit dem Ziel, Anfang November 3000 Unterschriften zusammenzuhaben.

Was zur Folge hätte, dass dann die Oschersleber in einem Bürgerentscheid selbst über die Zukunft des Oschersleber Freibades mitbestimmen könnten. Und diese Entscheidung nicht dem Stadtrat allein überlassen müssten, der ja am 26. September mehrheitlich beschlossen hatte, das Freibad in der Breitscheidstraße bis auf weiteres zu schließen.

Eine Entscheidung, die unter anderem Anke Hustedt und Ines Schreinert von der Initiativgruppe "Rettet das Freibad" nicht hinnehmen wollten. Und die deshalb mit Unterstützung des Hornhäuser SPD-Kreistagsmitglieds Wolfgang Zahn sowie der SPD-Stadtratsfraktion, die gegen die Schließung gestimmt hatte, das Bürgerbegehren in Angriff genommen haben. Erfahrungen bringen die beiden Frauen eine Menge mit, hatten sie doch auch schon im vergangenen Jahr einen Unterschriftensammlung organisiert, bei der sich etwa 8000 Bürger für den Erhalt des Freibades ausgesprochen hatten. Was aber den Stadtrat nicht von seinem jetzt gefassten Beschluss abgebracht hatte. So dass nun die neue Sammlung ganz formell mit dem Ziel eines Bürgerentscheids gestartet worden ist.

Während der Unterschriftensammlung im Oschersleber Stadtzentrum hat jetzt auch ein Stadtrat der ersten Stunde, der Anfang der 1990er-Jahre für die CDU im Stadtparlament saß, ohne zu zögern unterschrieben. Dr. Joachim Klinsmann wollte mit seiner Unterschrift signalisieren, "dass die Oschersleber auch in den nächsten Jahren die Möglichkeit haben sollen, ihr Freibad zu nutzen".

Dieser Meinung ist auch die Oschersleber Bürgerinitiative für mehr Demokratie in Oschersleben. In einem von Wolfgang Helmecke und Norbert Stiller unterzeichneten Schreiben kritisiert diese Initiative zudem, dass die Stadtratssitzung, in der die Schließung des Freibades beschlossen worden ist, in den Ortsteil Hordorf verlegt worden war, um "so die Öffentlichkeit von der Teilnahme an der Sitzung völlig legal auszuschließen". Die Hürde, den Ortsteil Hordorf zu erreichen, sei "hoch genug" gewesen. "Es war schon ein genialer Schachzug", so die Initiative, die zudem feststellt, dass bereits bei der ersten Unterschriftensammlung in Sachen Freibad "der eindeutige Wille der Mehrheit der Bürger klar und eindeutig" zu erkennen gewesen, aber nicht berücksichtigt worden sei. "Zum Glück" würden immer mehr Bürger erkennen, dass es in Oschersleben "so nicht weiter gehen" dürfe. "Bleibt zu hoffen, dass bald ein grundlegendes Umdenken im Stadtrat einsetzt", wie die Bürgerinitiative weiter schreibt.