Neue Ausstellung zum Thema Wasser in der Heimatstube Hadmersleben eröffnet Geschichten am Fluss: Leben an der Bode
Die Bode zieht sich wie ein blauer Faden durch unsere Landschaft, Städte und Dörfer. Und genau dieser blaue Faden kann in der neuen Ausstellung "Unsere Bode - Wasser ist Leben" in der Hadmersleber Heimatstube verfolgt werden.
Hadmersleben l Im Harz entspringt die Bode, schlängelt sich durch die Börde, um dann bei Nienburg in die Saale zu fließen. Diesen Weg können die Besucher der neuen Sonderausstellung in der Hadmersleber Heimatstube verfolgen. Auf zahlreichen Fotos hat die Leiterin der Einrichtung, Eva Oschim, den Verlauf dokumentiert und berichtet damit auch über die Geschichte und Geschichten, die sich um und über die Bode "spinnen". So erfährt der Ausstellungsbesucher, dass der Fluss bis etwa 1750 direkt durch Hadmersleben floss. Mit der Bode entstanden Wehre und Brücken, auch über diese können sich die Besucher informieren. Dass ein Fluss zur Gefahr werden kann, zeigen die Bilder von den Hochwassern. 1994 war auch Hadmersleben betroffen.
Rad- und Wanderwege ziehen sich am Fluss entlang. Wie schön die Landschaft an der Bodeniederung ist, hat der Altenweddinger Andreas Kobel in zahlreichen Fotos festgehalten. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden Burgen und Schlösser entlang der Bode errichtet. In unmittelbarer Umgebung thronen die Schlösser Quedlinburg, Klein Oschersleben, Groß Germersleben und die Burgen in Krottorf, Oschersleben oder Egeln über der Landschaft.
Über die Bode wird in der Ausstellung der Bogen zum Wasser gespannt. Wasser ist Leben und mehr als Trink- oder Waschwasser. Es wird gebraucht, um Badeanstalten und Schwimmhallen zu betreiben, womit wieder die Bode ins Spiel gebracht wird, denn in Hadmersleben gab es früher eine Bode-Badeanstalt. Wasser treibt Wassermühlen an oder sprudelt in Springbrunnen, auch davon erzählt die neue Ausstellung. Einige sehr schöne Exemplare können ebenso auf Fotos bestaunt werden.
Die Vorfahren der Bodeanrainer können ein Lied davon singen, dass das Wasser nicht aus "der Wand" kommt, sondern vom Brunnen oder von der Pumpe geholt werden musste, egal ob zum Waschen oder zum Kochen. Die sogenannten Schwengelpumpen, auch als "Schucke" in den Orten bekannt, sind heute zum Teil noch in Hadmersleben, aber auch in anderen Dörfern als Zeitzeugen zu finden. Und wie einige Hadmersleberinnen aus Erfahrung berichten, war das Wasser aus den Brunnen sehr unterschiedlich. So wurde das besonders weiche Wasser von der "Winkel-Schucke" zum Kochen von Hülsenfrüchten gebraucht. Sollte Kaffee gekocht werden, gingen die Leute zur Rathauspumpe, vom Hanseschen Hof wurde Wasser für die Babynahrung geholt.
Die Ausstellung "Unsere Bode - Wasser ist Leben" kann zu den Öffnungszeiten der Heimatstube dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 12Uhr besichtigt werden.