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Straßenbau Gullydeckel verhindern in Ausleben die Abnahme der Straßenbauarbeiten

Seit 2012 wurde die Landesstraße 104 in Ausleben in etlichen Teilabschnitten saniert. Jetzt ist Schluss. Doch bis November müssen für eine offizielle Abnahme noch einige Mängel am Straßenkörper beseitigt werden.

Von Yvonne Heyer 16.07.2021, 13:26
Der letzte Bauabschnitt der L104 ist fertig saniert. Wo es möglich war, wurden 1.50 Meter breite Fußwege gebaut.
Der letzte Bauabschnitt der L104 ist fertig saniert. Wo es möglich war, wurden 1.50 Meter breite Fußwege gebaut. Foto: Yvonne Heyer

Ausleben - Der letzte Bauabschnitt der Landesstraße 104 in der Ortsdurchfahrt Ausleben ist abgeschlossen. Verkehrsteilnehmer werden es ab der Mittagszeit des 14. Juli wahrgenommen haben. Der letzte Bauabschnitt ist zwar abgeschlossen, aber nicht abgenommen. Der offiziell als Bauabnahme deklarierte Termin am 14. Juli wurde zur Zustandsanalyse, es erfolgte keine offizielle Abnahme. Gleich zu Beginn des Vororttermins teilte Günter Hähnsen von der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) als Baulastträger mit: „Wir nehmen die Straße heute nicht ab.“

Hauptgrund ist für den LSBB die Tatsache, dass eine noch zu errichtenden Mauer noch immer nicht fertiggestellt ist. Hintergrund ist der, dass entlang der Ortsdurchfahrt im Bauabschnitt Bachbrücke bis zum Abzweig Beckendorfer Straße die Einfriedungsmauer eines Anwohners abgerissen wurde, um mehr Platz für die Straße und den Fußweg zu haben. Der Anwohner hatte sich damit einverstanden erklärt. Doch nun wartet er vergebens auf die neue Mauer. Diese sollte aus Betonfertigteilen gefertigt werden, doch die Teile aus Tschechien konnten wegen Corona nicht geliefert werden. Eine neue Variante wurde gefunden, aber die von der Strabag beauftragte Firma reagiert nicht. Schon im Dezember sollte die Mauer fertig sein. Kevin Stauch von der Strabag Halberstadt wurde beauftragt, „Dampf“ zu machen, damit sich das Problem endlich löst.

Beim Rundgang über den letzten Bauabschnitt, der vom Abzweig Beckendorfer Straße bis zum NP-Markt verlief, mussten weitere Mängel festgestellt werden. Und für alle Beteiligten: Bürgermeister Dietmar Schmidt, Kevin Stauch, Günter Hähnsen, Bauunternehmer Karl-Ernst Gebhardt, Martina Arndt und Sven Könnecke vom TAV, Katrin Otto von der Tiefbauabteilung der Verbandsgemeinde sowie Sabine Brennert vom Straßenverkehrsamt des Landkreises, ist die Sache mit den Gullydeckeln mehr als ominös.

Vor mehr als 14 Tagen hieß es, die Freigabe der Straße verzögere sich, weil die Gullydeckel ausgetauscht werden müssen. Doch für drei Gullydeckel des Schmutzwasserkanals und für vier Kanaldeckel des Regenwasserkanals steht zweifelsfrei fest: Hier sind alte Gullydeckel verbaut worden. Das wird anhand von Schäden an den Deckeln und an den Gummilagern sichtbar. Wie das passieren konnte, was auf der Baustelle geschehen ist, kann sich niemand erklären. „Die Gemeinde Ausleben und der Trink- und Abwasserverband (TAV) Börde fordern den kompletten Austausch der beschädigten Gullydeckel und den Einbau neuer. Als Auftraggeber können wir ein mängelfreies Bauwerk einfordern“, macht Auslebens Bürgermeister Dietmar Schmidt deutlich. Bis Ende November ist Zeit, den Austausch vorzunehmen. Punktuell müsse dann die Straße nochmals gesperrt werden.

Die Sanierung der Landesstraße (L) 104 in der Ortsdurchfahrt Ausleben passierte in etlichen Teilabschnitten und begann bereits 2012. Der Abschnitt startete in Ausleben an der Sporthalle. Im Verlauf der Arbeiten wurden neue Trinkwasserleitungen verlegt, aus Asbestrohren wurden PE-Rohre, der Regenwasserkanal ist komplett neu, für Schmutzwasser lag er bereits. Stellenweise wurden Leerrohre für den Breitbandausbau mit verlegt. Wo es möglich war, konnten 1,50 Meter breite Fußwege angelegt werden. Im letzten Bauabschnitt wurde die Trinkwasserleitung zwischen der Karl-Marx-Straße und dem Lindenberg umverlegt, um dort Bäume pflanzen können. Insgesamt 13 Bäume werden in diesem Bereich gepflanzt - es handelt sich um Winterlinden und Rotdorn. Ersatzpflanzungen für Bäume, die im Zuge der Straßen- und Tiefbauarbeiten gefällt werden mussten, sind bereits in der Ortslage vorgenommen.

Möglicherweise geht das Bauen, – dann entlang der L77 zwischen Gedenkstein und Sportplatz - 2022 weiter.

Alle beteiligten Firmen und Behörden sind ratlos und können sich den schlechten Zustand der Gullideckel nicht erklären.
Alle beteiligten Firmen und Behörden sind ratlos und können sich den schlechten Zustand der Gullideckel nicht erklären.
Foto: Yvonne Heyer