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Hochwasserschutz Kein neues Gutachten zum Bodewehr

Zum Oschersleber Bodewehr wird es kein zusätzliches Gutachten geben. Das hat das Landesamt für Hochwasserschutz mitgeteilt.

Von Yvonne Heyer 19.09.2018, 01:01

Oschersleben l  Nach der Veröffentlichung der Volksstimme am 12. September 2018 zum Bodewehr rudert das Landesverwaltungsamt plötzlich zurück: Ein zusätzliches Gutachten wird es nicht geben. „Das Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft als Antragstellerin hat selbst angeboten, noch ein Gutachten über die Machbarkeit einer Nachgründung des Bodewehrs erstellen zu lassen. Sollte diese Nachgründung machbar sein, könnte das Bodewehr denkmalgerecht instandgesetzt und eine umfassende Erhaltung aller Denkmalwerte am Bodewehr ermöglicht werden. Das Gutachten zur Nachgründung liegt jedoch noch nicht vor, insofern kann das Referat Denkmalschutz, UNESCO-Weltkulturerbe, noch keine abschließende Entscheidung zum Abbruchantrag treffen“, so hatte es die Pressestelle des Landesverwaltungsamtes der Volksstimme mitgeteilt. Und so hat es die Redaktion auch veröffentlicht.

Doch nach der Veröffentlichung rudert die Pressesprecherin plötzlich zurück. Von einem Termin 31. August, an dem das Gutachten vorliegen sollte, ist auch nicht mehr die Rede. Jetzt heißt es: „Nein, es liegt noch nicht vor, entgegen unserer Erwartung, einen neuen Termin gibt es nicht, nur die Aussicht, dass es zeitnah zur Verfügung stünde. Genauere Angaben habe ich leider auch nicht“, teilte Denise Vopel nun mit.

„Es wird kein neuerliches Gutachten geben. Wir haben das geprüft, doch eine Summe von 25.000 Euro wollen wir nicht investieren. Wir müssen ‚die Kuh vom Eis holen‘ und das Problem mit dem Wehr lösen. An unserer Meinung, das Wehr nicht wieder aufbauen zu wollen, hat sich nichts geändert. Alles andere wäre auch unwirtschaftlich“, teilt Burkhard Henning, Direktor des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), mit. Es habe Irritationen zwischen den Ämtern gegeben, nun sei es an der Zeit, sich an einen Tisch zu setzen und die Sache zu klären. „Wir müssen Vernunft walten lassen, es ist genug Papier gemacht worden“, so Henning. Einen Termin für eine Zusammenkunft gäbe es noch nicht. Der Landesbetrieb favorisiere nach wie vor, Teile des Wehres in der Uferzone wieder aufzubauen und mit Fotos und Informationstafeln zu dokumentieren, wie das Wehr einmal ausgesehen hat. Nun wäre das Landesverwaltungsamt, die obere Denkmalschutzbehörde, wieder am Drücker: Dort liegt seit Oktober 2017 der Antrag auf Abriss des nach wie vor denkmalgeschützten Bodewehres vor.