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Leichtsinnig weggeworfener Müll verursacht unnötige Kosten für die Stadt Wanzleben – Börde Hundekot auf dem Kompost ist nur die Spitze des Eisberges

Von Constanze Arendt 01.09.2011, 04:30

Hausmülltonne, Biomülltonne, die gelbe Tonne für Plastikmüll – jede hat ihre Funktion und sie sind auch in fast jedem Haushalt vorhanden. Dennoch scheint es für einige Einwohner in der Stadt Wanzleben – Börde ein Leichtes zu sein, ihren Müll auf Kosten der Stadt im öffentlichen Raum zu entsorgen. So werden Gelder ver-schlungen, die in den klammen kommunalen Kassen gar nicht da sind.

StadtWanzleben–Börde. Die Entsorgung von Hausmüll auf Kosten der Gemeinde scheint in der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben – Börde immer mehr in Mode zu kommen. Dieses Eindrucks kann man sich zumindest nicht im Bauamt der Verwaltung entziehen. Fast täglich gibt es Beispiele, bei den die Gemeindearbeiter oder ihre Helfer Hand anlegen müssen, um leichtfertig entsorgten Müll oder auch Grünschnitt zu entsorgen – auf Gemeindekosten versteht sich.

Uwe Spieß, Gemeindemitarbeiter in Hohendodeleben, hat derzeit mit einem besonders dreistem Fall zu tun. Im Rhythmus von etwa zwei bis drei Tagen liegt auf dem Komposthaufen auf dem Friedhof jeweils eine Tüte mit Hausmüll. Beim Öffnen lassen sich dann Hundekot, Lebensmittelreste oder auch Grillasche finden. Eine eklige und unverständliche Angelegenheit, denn das könnte und sollte ganz einfach in der Hausmülltonne entsorgt werden, ohne lange Wege und ohne die Gefahr, entdeckt zu werden. Auch die Mülltonnen, beispielsweise an der Bushaltestelle, erweisen sich in Hohendodeleben als beliebte Stellen, an der in Nacht- und Nebelaktionen Hausmüll wie Babywindeln entsorgt werden.

Eine andere, aber ebenso kostenintensive Geschichte beruht noch auf den Verträgen, die einst in Hohendodeleben die Pflege von Gemeindegrundstücken durch die Einwohner geregelt haben. Diese besagen, dass die Anwohner die Rasenflächen an den Straßen mähen und die Gemeindearbeiter dann das gemähte Gras abholen. Inzwischen mähen nur noch wenige Anwohner, aber auch bei anderen Grundstücken "parkt" Grünschnitt vor der Tür und wartet auf die Abholung. Wo kommt der Grünschnitt her? Ebenso fraglich ist es, wenn im Herbst auf einem Gemeindegrundstück unter einer Linde plötzlich das Laub von andersartigen Bäumen liegt. Die Gemeinde ist ja in der Pflicht, auf ihren eigenen Flächen für Ordnung zu sorgen. "Man sieht ja keinen, der es dort ablagert, aber abfahren müssen wir es und sind dann dafür dauernd unterwegs", so Uwe Spieß. Dass Anwohner die kommunalen Flächen vor ihren Grundstücken mitpflegen und der Grünschnitt abgefahren wird, ist übrigens in anderen Ortschaften auch ohne Pflegeverträge üblich. Das bestätigte Carolin Axmann, Sachbearbeiterin im Bauamt der Stadt Wanzleben – Börde.

Die Beispiele verstärken aber das Gefühl, dass die Einheitsgemeinde hier ausgenutzt wird. Durch die Handlungsweise der Bürger entstehen der Stadt Wanzleben – Börde aber zusätzlich Kosten. Geld, das in der Gemeindekasse nicht da ist.