Kulturverein gibt Broschüre von Peter Fischer heraus Mit dem Ortschronisten zurück in die Steinzeit
"Ausleben von der Steinzeit bis zur Christianisierung" ist der Titel einer Broschüre von Ortschronist Peter Fischer. Er dokumentiert darin unter anderem anhand archäologischer Funde die Frühgeschichte von Ausleben, Ottleben, Warsleben und Üplingen, die bereits vor mindestens 7000 Jahren begonnen hat.
Ausleben l In seiner Einleitung geht Ortschronist Peter Fischer gar von der Vermutung aus, dass bereits vor 300000 Jahren die ersten Menschen den Bereich Ausleben durchstreift, hier gelebt, gejagt und gesammelt haben. Diese Vermutung äußert Fischer mit Blick auf die Eröffnung des "Paläons" in Schöningen und den damit verbundenen Erkenntnissen zur Existenz der ersten Menschen im nördlichen Harzvorland.
Denn aufgrund von Ausgrabungen zwischen Hötensleben und Schöningen haben Wissenschaftler festgestellt, dass dort vor 300000 Jahren bereits Menschen der später ausgestorbenen Gattung "Homo Heidelbergensis" unterwegs waren. Und da jeder dieser Menschen einen Lebensraum von mindestens 25 Quadratkilometern benötigt hat, um zu existieren, nimmt Peter Fischer an, dass Ausleben und Umgebung mit den damals sicherlich fischreichen Gewässern Osterbach und Düstere Beeke für diese Menschen lebensspendend war. "Belegen können wir diese These leider noch nicht, wir können jedoch davon ausgehen, dass es so war", so Fischer.
Was Peter Fischer in seiner jetzt herausgegebenen Schrift "Ausleben von der Steinzeit bis zur Christianisierung" hingegen belegt, ist die Tatsache, dass das 900-jährige Bestehen, das beispielsweise Ottleben im Jahr 2008 und Warsleben im vergangenen Jahr gefeiert haben, lediglich etwas mit der ersten urkundlichen Erwähnung zu tun hat, es die Siedlungen Ausleben, Ottleben, Warsleben und Üplingen aber schon viel viel länger gibt.
Nach langjährigen Recherchen hat sich Peter Fischer mit einem Thema befasst, "dass aufgrund seiner Komplexität in der Vergangenheit sehr oft ignoriert beziehungsweise nur am Rande erwähnt wurde", wie Fischer sagt. Details der in der Schrift aufgelisteten archäologischen Funde, teilweise auch die der Nachbardörfer, entstammen unter anderem Archiven und Museen in Ummendorf, Oschersleben, Halberstadt und Wolfenbüttel.
"Das im Kontext der Geschichte geschriebene Heft erklärt die Entstehung der Dörfer um Ausleben, beginnend mit den ersten Bauernkulturen in der Magdeburger Börde", so Fischer. Die Abhandlung führt durch die Geschichte der Frühmenschen und Germanen bis hin zu den Elbslawen, die sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu Ausleben angesiedelt hatten. "Mit der Machtübernahme durch den fränkischen Karl den Großen, der parallel verlaufenden Christianisierung des nördlichen Harzvorlandes und der Errichtung der ersten Kirchenhäuser in seinen Dörfern endet diese Aufarbeitung der Geschichte von Ausleben in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends unserer Zeitrechnung", so der Autor.
Die Schrift hat der Ausleber Heimat- und Kulturverein herausgegeben. Sie kann bei der Ausstellungseröffnung in St. Petri (29.September) und beim Erntedankfest in Ottleben (6.Oktober) erworben werden. Zudem ist sie im Gemeindebüro, Telefon (039404)217, bei Doris Damke, (039404)50641, bei Karin Barheine, (039404)274, und bei Peter Fischer, (039404)50316, erhältlich.