Die ersten Weihnachtsmärkte öffnen bereits für Besucher am Sonnabend ihre Pforten Oh Tannenbaum: Wie durch Zauberhand landet Prachtexemplar auf dem Marktplatz
Vor der Kulisse der Wahrzeichen von Wanzleben und Seehausen sind Dienstagmorgen die Weihnachtsbäume aufgestellt worden. Mit schwerer Technik wurden die Nadelbäume auf ihren Stammplatz gehievt.
Wanzleben/KleinGermersleben/Seehausen/KleinRodensleben l Auf dem Wanzleber Marktplatz hat gestern vor der Rathaus-Kulisse um 10.30 Uhr der zirka zehn Meter hohe Weihnachtsbaum seinen Stammplatz eingenommen. In diesem Jahr musste sich die Verwaltung zwischen zwei Baum-Angeboten, die innerhalb der Einheitsgemeinde eingegangen waren, entscheiden. Das Rennen machte am Ende eine Tanne aus Remkersleben. "Der Baum war für unsere Technik sehr gut erreichbar. Und auch der Abtransport ging aufgrund der örtlichen Gegebenheiten reibungslos über die Bühne", erklärt Bauhofleiter Rüdiger Petrasch.
Nach dem jüngsten "Stadt sucht Weihnachtsbaum"-Aufruf in der Volksstimme hatten laut Hauptamtsleiterin Dr. Martina Neshau der Verwaltung am Ende doch noch unglaubliche 47 Baumbewerbungen vorgelegen. "Beispielsweise aus Aschersleben, Bernburg und Völpke. Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut. Doch leider mussten wir all jenen Eigentümern in diesem Jahr einen Korb geben, weil uns der Abstransport zu teuer geworden wäre", erklärt sie. In Zeiten knapper Haushaltskassen sei das kein unbedeutender Posten.
"Deshalb hatten es nach einer anfangs schleppend verlaufenden Baumsuche nur noch zwei Bewerbungen aus der Einheitsgemeinde in die enge Auswahl geschafft. Sollten wir uns nächstes Jahr erneut aus Mangel an Angeboten auf die Suche begeben müssen, haben wir uns schon mal vorsorglich alle gemeldeten Baumdaten und Anschriften jedes einzelnen Bewerbers notiert und zusammengestellt", fügt Neshau hinzu.
Knapp zwei Stunden benötigte das dreiköpfige Stadtwerketeam um Bauhofleiter Rüdiger Petrasch, um das auserwählte Prachtexemplar in Remkersleben zu fällen und via Krankraft in der Wanzleber City aufzustellen. Eigens hierfür war vor Jahren eine 1,20 Meter tiefe Rohrkonstruktion in den gepflasterten Platz installiert worden. "Das Rohr hat einen Durchmesser von rund 60 Zentimetern, der diesjährige Baum hat einen von knapp 40 Zentimetern. Das Einsetzen verlief ohne Probleme, er sitzt wie eine Eins", sagte Petrasch, der seit 17 Jahren im Bauhof tätig ist.
Für ihn persönlich sei es auf seine berufliche Laufbahn gerechnet die bereits 15. Weihnachtstanne, die er gemeinsam mit seinen Kollegen vor dem Rathaus aufgestellt hat. Um den riesigen Nadelbaum in die spezielle Markteinfassung einfädeln zu können, hatten die Stadtwerke eigens dafür einen Kran angemietet. Für dieses Manöver hatte zudem der Marktplatz voll gesperrt werden müssen. Bei einer Vollsperrung soll hier auch der diesjährige Weihnachtsmarkt am 3. Adventssonntag, 16. Dezember, um 10 Uhr begonnen werden.
In Seehausen war dem Bauhof die schwere Technik von einem Anwohner zur Verfügung gestellt worden. "So konnten die Mitarbeiter das zwölf Meter große Geschoss binnen einer Stunde fällen, abtransportieren und auf dem Marktplatz aufstellen", erzählte Ortschef Eckhard Jockisch gestern. Die Fichte war gegen 9 Uhr auf dem Kita-Gelände gefällt worden.
"Der Baum war für seinen Standort einfach zu groß geworden. Bei Wind und Wetter kam er immer gegen die Fassade. Heute soll die Fichte geschmückt werden", kündigte Jockisch an. Die Bauhofmitarbeiter werden die Lichterkette von einer Hebebühne aus anbringen. Denn zum diesjährigen Treffen unterm Weihnachtsbaum wird hier bereits am Sonnabend eingeladen.
In Klein Rodensleben wird ebenfalls schon am Sonnabend zum Treffen unterm Weihnachtsbaum eingeladen. Auch hier steht der Baum schon kerzengerade vor dem Feuerwehrgerätehaus. Los geht es hier um 15 Uhr.
Die Kinder der Kita "Biene Maja" werden ein kleines Programm aufführen. Gegen 16 Uhr hat sich der Rauschebart zur Bescherung angekündigt, teilt Ursula König vom einladenden Verein "Freizeit 2000" mit. "Für das leibliche Wohl wird freilich auch gesorgt sein."
In Klein Germersleben haben Heimatverein, freiwillige Feuerwehr und die Kirchengemeinde erneut gemeinsam den diesjährigen Christkindelmarkt organisiert. Hier soll am Sonnabend, 8. Dezember, auf dem Gelände der Kirche gefeiert werden. Beginn ist um 14 Uhr. Der Christkindelmarkt wird mit einer Vorstellung des Mit-Mach-Zirkus\' Caro Curioso von und mit Jens Klamm eröffnet.
"Gegen 15.30 Uhr wird der Weihnachtsmann zur Bescherung erwartet", erzählt René Gehre vom Heimatverein. "Geschenke für die kleinen Besucher können Eltern am selben Tag, ab 11 Uhr, in der Feuerwehr Klein Germersleben abgeben", erklärt er.
"Neben Ständen zu Hand- und Töpferarbeit wird natürlich auch für Schmackhaftes vom Grill und Glühwein gesorgt sein. Auch eine Weihnachtsbaumtombola wird es geben." Am Sonntag, 9. Dezember, findet um 14 Uhr in der Klein Germersleber Kirche ein musikalischer Gottesdienst mit dem Posaunenchor aus Groß Rodensleben und weiteren Solisten statt. "Im Anschluß daran gibt es Kaffee und Kuchen", kündigt Gehre an.